Oberhausen. Weit mehr als 300 Geschäfte werden vom 10. bis zum 15. Juni den Kirmesweg durch die Sterkrader Innenstadt bestücken, der heuer wieder ein echter Rundlauf sein wird.

Da auch die Kreuzung Eugen-zur-Nieden-Ring/Bahnhofstraße mit einem großen Fahrgeschäft – im Gespräch ist der „Power Tower” – und kleineren Geschäften bebaut wird. Gleich zu Beginn der Sitzung des Arbeitskreises „Kommunalpolitik“ im SPD-Ortsverein Sterkrade-Süd nahm Horst Ohletz als Leiter des städtischen Bereiches Öffentliche Ordnung das Fazit vorweg: „Wir werden nach wie vor eine der größten und attraktivsten Kirmessen in Nordrhein-Westfalen, ja in ganz Deutschland haben. Mit Mehr als 1300 Bewerbungen für dieses Jahr haben wir nicht weniger als 2008 und wir haben auch nicht weniger attraktive Bewerber. Das Interesse an der Sterkrader Fronleichnamskirmes (10. bis 15. Juni) ist nach wie vor ungebrochen.“

Wie bereits vor rund zwei Monaten in der WAZ berichtet, wird wie zwei weitere große Fahrgeschäfte keine Achterbahn nach Sterkrade kommen. Bei fast 90 m Breite war kein Platz zu finden, da der große Bereich hinter dem Technischen Rathaus ja bebaut wird, von der Neuapostolischen Gemeinde und der OGM GmbH, deren Parkhaus bereits im Bau ist.

Die Kirmes wird etwa die Größe von 1990 wieder erreichen, als 325 Schausteller in Sterkrade gebaut haben. Zwischenzeitliche Ausflüge nahe an die 500-er Marke fallen in die Jahre vor dem Bau des Sterkrader Tores, als das von MAN freigezogene Gelände für die Kirmes zu nutzen war. Auf diese Besonderheit verwies Horst Ohletz ebenso wie auf die Tatsache, dass viele Schausteller damals eine für eine Sechs-Tage-Kirmes zu große Zahl von Beschickern beklagten. Dies sei einerseits auf Kosten des Niveaus gegangen, zum anderen sei der Kuchen eher kleiner geworden, den es zu verteilen galt.

Zwei weitere Alternativen nach dem Wegfall des Platzes hinter dem Technischen Rathaus erschienen der Verwaltung nicht sinnvoll. Man hätte, so Ohletz, den Platzverlust tatenlos hinnehmen können. Und die mögliche Ausweichfläche auf den Platz am Finanzamt Nord musste verworfen werden, zu teuer. Um den Untergrund für Großfahrgeschäfte zu stabilisieren, hätten etwa 500 000 Euro investiert werden müssen.

Aus dem Kirmesetat, wie der Bereichsleiter unmissverständlich klarstellte. Es handele sich um einen Gebührenhaushalt, der Plus-Minus Null bilanziert werden muss. Eine Summe in der Größenordnung von einer halben Mio Euro sei demnach illusorisch. Außerdem hätte man 150 m Kirmesweg dorthin beidseitig mit kleinen Ständen bestücken müssen, eine für Besucher langweilige Strecke. Die Kreuzung Eugen-zur-Nieden-Ring für den Kirmesbetrieb herzurichten ist deutlich preiswerter. Eine Schleppkurve für Lkw zur Anlieferung etwa an Kaufland kostet rund 20 000 Euro, die vorhandenen Lichtstelen so umzurüsten, dass sie künftig zur Kirmes problemlos herausgenommen werden können, koste noch deutlich weniger.

Auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeitskreises erläuterte Ohletz auch die wirtschaftliche Bedeutung der Fronleichnamskirmes für den Standort Sterkrade. Bis zu drei Wochen müssen sich rund 1350 Schausteller bzw. deren Mitarbeiter in Sterkrade versorgen, müssten sich verpflegen und auch sonst einkaufen. Außerdem sei davon auszugehen, dass von den mehr als eine Mio Besuchen während der sechs Tage auch die einen oder anderen „nebenbei” noch einkaufen. Nicht umsonst würden ja etliche ortsansässige Händler zur Kirmes ihre Außenpräsentation deutlich verstärken.

Und schon weit vor der Kirmes werde für den Rummel und damit auch für Sterkrade mit enormem Aufwand geworben. Großplakate werden von Dortmund bis Köln, von Münster bis Krefeld geklebt. TMO wirbt bis in die Niederlande auch mit der Kirmes.