Oberhausen. Im Oberhausener Stadtteil Klosterhardt entsteht ein zweistöckiger Lidl. Ursprünglich sollten die Arbeiten erst im nächsten Jahr beginnen.

  • Lidl baut in Oberhausen-Klosterhardt eine neue Filiale
  • Der bisherige Markt an der Teutoburger Straße ist jetzt geschlossen
  • Die Arbeiten beginnen früher als bislang bekannt

Der Bau des zweistöckigen Lidl in Oberhausen-Klosterhardt startet früher als geplant. Ursprünglich war mit einem Baubeginn Anfang 2025 gerechnet worden; jetzt kündigte ein Plakat an, dass der Lidl überraschend schon am Samstag, 1. Juni, geschlossen wird. Wie das Unternehmen auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt, soll der Neubau in rund sieben Monaten fertig sein. Im Februar 2025 will Lidl die sogenannte „Metropolfiliale“ auf der Teutoburger Straße in Osterfeld eröffnen.

Anwohner reagieren überrascht auf das Plakat, das seit vergangenem Montag am Kreisverkehr steht. Die Informationslage sei seit der Ankündigung „nicht so toll“, moniert ein Anwohner. Das Unternehmen hüllt sich in Schweigen, warum es jetzt früher losgeht. Fest steht: Bis Samstag, 14 Uhr, konnten Kundinnen und Kunden noch in der alten Filiale shoppen. Jetzt sind die Schiebetüren an der Teutoburger Straße erstmal geschlossen.

Neuer Lidl in Oberhausen-Klosterhardt: Die Details

Computeranimation: So soll die Filiale an der Teutoburger Straße in Oberhausen aussehen.  
Computeranimation: So soll die Filiale an der Teutoburger Straße in Oberhausen aussehen.   © WAZ | Lidl

Über den letzten Informationsstand berichtete diese Redaktion Mitte März. In einem der politischen Ausschüsse wurden die konkreten Pläne für die Filiale vorgestellt. Dort hieß es auch, dass im April der Bauantrag genehmigt werden soll. Das ist offenbar geschehen.

Im ersten Stock entsteht eine Verkaufsfläche von 1150 Quadratmetern. Darunter ist Platz für die Autos. Insgesamt sollen auf dem Gelände 77 Parkplätze bereitstehen. Über eine Rolltreppe kommen die Kundinnen und Kunden in die Filiale. „Ansprechende Materialien und eine Glasfront, durch die viel Tageslicht in die Filiale fällt, sorgen für eine angenehme Einkaufsatmosphäre“, heißt es aus der Pressestelle. „Insbesondere das Frischesortiment mit Obst und Gemüse, Backwaren, Frischfleisch und Molkereiprodukten erhält viel Fläche in der Filiale.“

Bottrop schaute genau auf die Pläne in Oberhausen

Die „Metropolfiliale“ soll zehn Meter hoch, an einer Gebäudestelle sogar zwölf Meter hoch werden. Die Zufahrt soll gegenüber dem Haus Im Fuhlenbrock 1a erfolgen. Weil der neue Supermarkt größer als 800 Quadratmeter ist, mussten die Lidl-Planer vorher besondere Hürden nehmen. Denn ein derart großer Laden kann sich negativ auf das wirtschaftliche Umfeld auswirken.

So sehen einige Anwohner und Vertreter aus der Politik das Nebenzentrum an der Teutoburger Straße bedroht. Und nicht nur Kaufleute im direkten Umfeld schauten kritisch auf die lange diskutierten Pläne: Auch Bottrop zeigte sich über die Vergrößerung des Lebensmittelmarktes nicht erfreut. Der Nachbar hatte sich gegen die Pläne gewandt, fürchtet erheblichen Kaufkraftverlust. Denn die Stadtgrenze liegt gleich nebenan, das Nebenzentrum Fuhlenbrock ist gerade mal 1,2 Kilometer entfernt. Bottrop hat große Sorge, die dortigen Geschäfte zu halten.

Bottrop befürchtet bereits seit dem Bau des Centros, dass zu viele Kunden nach Oberhausen abwandern. Die Ansiedlung des Sportartikelherstellers Decathon nahe dem Centro versucht Bottrop deshalb mit allen rechtlichen Mitteln zu verhindern.