Oberhausen. Winzerfest bis Centro-Promenade: Zum Vatertag haben tausende Menschen in Oberhausen das gute Wetter ausgenutzt. Bollerwagen waren eher selten.
Vorbereitung ist bekanntlich alles! Und obwohl tiefste Pessimisten in Oberhausen vor einigen Wochen noch mit Regenjacke und miefigen Kneipen-Räumen planten, konnten tausende Menschen zu Christi Himmelfahrt tatsächlich das Haltbarkeitsdatum der eingelagerten Sonnenmilch überprüfen. Strahlendes satt zum Vatertag! Und das Programm lockte am Donnerstag hurtig ins Freie. Über mangelnde Freiluft-Events konnten sich auf Trab gebrachte Stubenhocker nicht beklagen.
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So wie am späten Mittag an der Centro-Promenade. Von allen Seiten rollen sie herbei. Reifen streicheln das heiß gewordene Pflaster auf der 400 Meter langen Schlemmermeile neben dem geschlossenen Einkaufstempel. Bollerwagen überall? Von wegen! Fahrräder sind deutlich in der Überzahl. Am Geländer neben dem Südstaaten-Restaurant „Louisiana“ geparkt: Rad an Rad an Rad. „Das schöne Wetter ist doch super. Um sich mit Bier voll zuschütten, viel zu schade. . .“, schallt es aus einer gerade einparkenden Radler-Gruppe, in der die Männer allerdings nicht in der Überzahl sind.
Ausflugsgäste, gerne Pärchen und Familien, suchen sich am Centro-Kanal einen der noch freien Sitzplätze. Nach Ballermann sieht es auf den ersten Blick nicht aus - zumindest bis das ein oder andere deftigere Lachen aus dem Hintergrund die bedächtige Ruhe unterbricht. Die Männergruppen, die hier sind, kommen nicht, um zu bleiben. Die Trinktour führt viele quer durch die Stadt. „Ist doch genug los, oder?“ Stimmt!
Vatertag in Oberhausen: Revier-Rodeo-Männer messen sich beim Bullenreiten
Auf dem Schotterplatz vor der Turbinenhalle steppt nicht der Bär, aber es ist bei der Vatertagsfeten-Premiere voll genug, um seinen Spaß zu haben. Becher mit Bieren sind am Open-Air-Wagen schnell zu haben. Bis zu 500 Menschen zählt Turbinenhalle-Chef Michael Neumann bis zum späten Nachmittag im Durchlauf. „Das ist zum Start in Ordnung, wir führen das Konzept auf jeden Fall fort.“ Fünf Euro kostete ein Ticket im Vorverkauf, zehn Euro an der Tageskasse. Dafür gibt‘s Halligalli.
Wie die wilden Bullen stürmen einige zum Bull-Riding-Automaten, der den mechanischen Reiterträger gibt und eher an einen launigen Abend in einer texanischen Bar erinnert. Männer werden wieder zu kleinen Kindern, krallen sich am Sattelknauf fest und johlen zu den wenig rhythmischen Bewegungen der Maschine. Manch einer protzt beim Revier-Rodeo sogar ohne T-Shirt. Aber gefühlt sind die Temperaturen weit über 20 Grad. Warum auch nicht?
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Die Stimmung ist entspannt. Beim kleinen Männerspielplatz üben Besucher am Kickertisch und versuchen sich eine Minute an einer Eisenstange festzukrallen. Auch Frauen sind erlaubt - und mancher Vatertagssportler macht im Pärchenmodus mit. Beim Bull-Riding warten als Hauptpreis immerhin zwei Konzert-Tickets für Marius Müller-Westernhagen in der Dortmunder Westfalenhalle. Kein Wunder, dass auch zu ungelenken Darbietungen der Song „Sexy“ aus den Boxen schallt.
Vatertag in Oberhausen: Beim Winzerfest landen Spinatwaffeln in den Mägen
Mallorca-Stars sind trotz des sommerlichen Wetters an der Turbinenhalle nicht dabei. Obwohl die auftretende Party-Band „Oppa und die Schlagerenkel“ immerhin vom Booker des Mallorca-Superstars Mickie Krause angeführt wird. Vor 13 Jahren gab es übrigens schon einmal eine Turbinenhalle-Vatertagsparty mit Festival-Sängern wie Roberto Blanco - aber einem ganz anderen Konzept. Neumann: „Diesmal stecken wird das Geld nicht in die Künstler, sondern in die Gäste. Der Eintritt bleibt niedrig und die Veranstaltung entspannt.“
Das Wetter zieht an diesem Tag - ordentlich in die Innenstadt: Beim Winzerfest gibt es am Donnerstagnachmittag kaum einen freien Sitzplatz. Die Weinstände sind dicht umlagert. „Besser geht‘s nicht“, meint Heinz Wagner, der auf viele klirrende Gläser blickt. Kaum einen Bollerwagen hat der Organisator beim Weinfest am Friedensplatz bis dato entdeckt. Dafür lassen eintreffende Männergruppen auch ihr angestammtes Bier stehen. Die Weintrinker, wie sollte es anders sein, sind in der Sonne deutlich in der Überzahl. Vatertag hin oder her!
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„Schon am Mittwochabend war es sehr voll“, blickt Wagner zurück. „Beim Live-Auftritt von Tobias Janssen herrschte Stimmung wie bei einem Konzert.“ Der Sänger und Gitarrist begleitete bekanntlich schon Musik-Größen wie Howard Carpendale. Zum Vatertag schallt eher entspannte Klangkost aus den Boxen. Das harmoniert mit mancher sehr ungewöhnlichen Feiertagsküche: TV-Koch Stefan Opgen-Rhein serviert für 7 Euro seine Spinatwaffeln. Schmeckt? Bestimmt gut!