Oberhausen. Straßen und Gehwege im Oberhausener Stadtteil Lirich werden aufgerissen. Ein wichtiges Unternehmen benötigt mehr Strom, EVO legt neue Leitung.
- Seit dem 27. Mai sorgen Bauarbeiten in Lirich erneut für Einschränkungen
- Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) verlegt eine neue Starkstrom-Leitung
- Die Baustelle wandert von der Duisburger Straße bis Zum Eisenhammer
Erneut müssen in Oberhausen Straßen und Gehwege aufgerissen werden, um eine wichtige Stromleitung zu verlegen. Und schon wieder trifft es hauptsächlich den Stadtteil Lirich – inklusive des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Duisburger/Concordia-/Wilmsstraße. Die Arbeiten laufen seit Ende Mai.
Am 27. Mai haben sie begonnen. Nach jetzigem Stand soll Ende Februar 2025 alles fertig sein. Die Arbeiten beginnen im Bereich der Gehwege an der Duisburger Straße.
Die Nachricht über die erneute Baumaßnahme hatte ein Vertreter der Energieversorgung Oberhausen (EVO) den Mitgliedern des Oberhausener Planungsausschusses bereits Anfang Mai im Rathaus verkündet. Und das, nachdem rund anderthalb Monaten vorher bereits zwei Kollegen des Verteilnetzbetreibers Westnetz an gleicher Stelle bereits eine Großbaustelle in Lirich angekündigt haben. Voraussichtlich im Juni beginnen die Arbeiten, um ein altes unterirdisches Ölkabel auszutauschen. Die Kabeltrasse führt von der EVO-Zentrale an der Danziger Straße bis zum Liricher Umspannwerk, die Wanderbaustelle wird für erhebliche Einschränkungen im Straßenverkehr sorgen.
Baustelle in Lirich: von der Leopoldstraße bis Zum Eisenhammer
Nun also eine weitere Baustelle. Sie soll von der Leopoldstraße über die Duisburger Straße führen, an der oben besagten Kreuzung über die Wilmsstraße und dann die Katharinenstraße verlaufen. Dann müssen die Arbeiter die Buschhausener Straße queren, um zum Gewerbegebiet Zum Eisenhammer zu gelangen.
Dort hat ein großer EVO-Kunde und wirtschaftlicher Glücksfall für Oberhausen seinen Sitz: Das Unternehmen Trane Technologies hat seine neue Zentrale erst vor kurzer Zeit in Betrieb genommen. Trane gehört zu den Weltmarktführern von Klimatechnik und setzt vor allem mit Wärmepumpen für Gewerbe und Industrie auf Wachstum. Der Gewerbesteuer-Zahler schafft durch den Umzug vom Max-Planck-Ring nach Lirich auch zusätzliche Arbeitsplätze.
Trane: Wichtiges Unternehmen benötigt mehr Strom in Oberhausen
Doch leider reicht die Stromversorgung am neuen Standort nicht aus. Laut EVO könne das Unternehmen derzeit nur rund ein Drittel seiner eigentlichen Kapazitäten nutzen. Der Energieversorger hat Trane versprochen, bis Jahresende mehr Strom zu liefern, zumal der Anbieter sogar rechtlich verpflichtet ist, solche Kundenwünsche zu bedienen. Da die Arbeiten rund sechs Monate dauern werden, plus zwei weitere Monate, um die Oberfläche vom Gehwegen und Fahrbahnen wieder herzustellen, müssen die Arbeiten bald beginnen, um das Versprechen an das Unternehmen einhalten zu können.
Die Planungen laufen – auch in Absprache mit der Westnetz GmbH, damit sich beide Baumaßnahmen nicht zu sehr überschneiden. Einige Einschränkungen der neuen Baustelle sind bereits bekannt: An der Duisburger Straße wird der Parkdruck deutlich erhöht, denn für die Dauer der Arbeiten müssen Parkplätze dort gesperrt werden. Die Wilmsstraße wird als Einbahnstraße eingerichtet – in welche Richtung, ist noch unklar. An der Buschhausener Straße sind Tiefbau-Arbeiten laut EVO im Bereich des Gehweges nötig, die Fahrbahnen sind nach jetzigem Stand nicht betroffen. An der Straße Zum Eisenhammer sind dann jedoch wieder Gehwege und auch die Fahrbahnen betroffen.
EVO über neue Baustelle: „Wir investieren in die Zukunft“
Nach Abschluss der Arbeiten will die Energieversorgung den betroffenen Bereich aber so schnell nicht wieder aufreißen müssen. „Wir investieren in die Zukunft“, verspricht der Vertreter in der Sitzung des Planungsausschusses. Das gesamte Gewerbegebiet Zum Eisenhammer soll künftig über eine großzügige Stromversorgung verfügen. „20 Prozent der Kapazitäten, die wir jetzt neu schaffen, benötigt Trane. 80 Prozent bleiben für künftige Entwicklungen und Ansiedlungen.“
Dass der Weg dahin nicht einfach wird, ist klar: „Wir werden viel Schimpfe bekommen, das ist uns bewusst“, sagte der EVO-Vertreter mit Blick auf die anstehenden Bauarbeiten. Und auch in der Politik bilden sich Sorgenfalten. „Mir fehlt die Fantasie, wie Sie das lösen wollen“, meinte Bülent Sahin, SPD-Ratsherr aus dem Wahlkreis Lirich-Nord. Gerade die Kreuzung Duisburger/Wilmsstraße sei schon jetzt stark belastet, „da kollabiert es doch regelmäßig.“
Dieser Text wurde erstmalig am 4. Mai 2024 auf waz.de/oberhausen veröffentlicht.
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