Oberhausen. Rund um Oberhausen bilden sich die meisten Staus auf den Autobahnen. Der Grund sind meistens Baustellen. Die nächsten sind schon geplant.

  • Autobahnen rund um Oberhausen sind besonders stauanfällig
  • Baustellen haben einen großen Anteil am stockenden Verkehr
  • A2, A3, A40: Hier soll demnächst gebaut werden

Auf Autobahnstrecken rund um Oberhausen bilden sich laut ADAC die meisten Staus in NRW. Zu der Belastung trägt maßgeblich der Umbau des Kreuzes Duisburg-Kaiserberg bei, aber auch andere Baustellen haben ihren Anteil, wenn mal wieder der Autoverkehr ins Stocken gerät. Nun stehen in den nächsten Jahren auf Autobahnabschnitten in und um Oberhausen zahlreiche weitere Bauarbeiten an, die zu Behinderungen führen, langfristig aber einem Ziel dienen sollen, nämlich den Verkehrsfluss zu verbessern.

Auf Anfrage der WAZ haben die Niederlassungen Westfalen und Rheinland der Autobahn GmbH aktuelle und in nächster Zeit anstehende Bauvorhaben zusammengestellt.

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Neue Fahrbahndecke vom AK Bottrop bis Königshardt

Auf der A2 lassen die Westfalen die Fahrbahndecke zwischen Bottrop und der Anschlussstelle Oberhausen-Königshardt erneuern. Der erste, rund 1,3 Kilometer lange Bauabschnitt, der vom Autobahnkreuz Bottrop bis zu Stadtgrenze Bottrop/Oberhausen reicht, steht kurz vor dem Abschluss. Zugleich haben Bautrupps auf den bestehenden Lärmschutzwällen noch sechs Meter hohe Lärmschutzwände errichtet und schließen aktuell noch vorhandene Lücken.

Inzwischen hat der Bauherr aber eine Änderung vorgenommen, um angesichts der Sperrung auf der A42 für Entlastung zu sorgen: Die drei Fahrspuren in beide Richtungen kommen derzeit breiter daher, Lkw können zudem jeweils über zwei Spuren rollen, vorher war nur eine erlaubt. Ferner ist das Überholverbot für die Lastwagen aufgehoben, Rückstaus der Laster auf der A3 sollen damit der Vergangenheit angehören.

Bauzeit von rund eineinhalb Jahren

Wenn sich die Lage auf der A42 wieder entspannt, möchte die Autobahn GmbH die Sanierungsarbeiten in vollem Umfang fortsetzen. Zum einen will der Betrieb dann noch die restlichen Arbeiten im ersten Bauabschnitt erledigen, zum anderen mit dem folgenden Teilstück beginnen, das von der Fernewaldstraße in Bottrop bis zur Fernewaldstraße in Oberhausen reicht und nahe an der Anschlussstelle Königshardt liegt. Der Abschnitt ist zwar nur 600 Meter lang, doch zwei Brücken gehören dazu, wodurch die Arbeiten sich deutlich aufwendiger gestalten und wahrscheinlich rund eineinhalb Jahre dauern.

Bevor aber dieser recht kurze Abschnitt in Angriff genommen wird, will die Autobahn GmbH Rheinland vom 19. bis 22. April die Fahrbahndecke zwischen dem AK Oberhausen und der Anschlussstelle Oberhausen-Königshardt in Fahrtrichtung Hannover saniert lassen. Unter dem Einsatz großer und schneller Maschinen hofft das Unternehmen, innerhalb von vier Tagen fertig zu werden. Derweil steht nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Auf der A3 werden mehrere Brücken erneuert

Zwischen dem Autobahnkreuz Oberhausen und der Anschlussstelle Holten soll eine Brück über die dort verlaufenden Bahnstrecken erneuert werden.
Zwischen dem Autobahnkreuz Oberhausen und der Anschlussstelle Holten soll eine Brück über die dort verlaufenden Bahnstrecken erneuert werden. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Weiter geht es mit den Projekten auf der A3. Hier sind mehrere neue Brücken vorgesehen. Aktuell plant die Autobahn GmbH in Absprache mit der Deutschen Bahn eine Brücke über die Bahnstrecken zwischen dem AK Oberhausen und der Anschlussstelle Oberhausen-Holten. Ab dem Jahr 2026 sollen zwei weitere Brücken im Abschnitt zwischen Lirich und dem AK Kaiserberg erneuert werden, nämlich die über die Speldorfer Straße und das Bauwerk in Verlängerung der Ruhrstraße. Zwei Jahre später sollen dann die Arbeiten starten, um die jetzige Rhein-Herne-Kanal-Brücke zwischen dem AK Oberhausen und der Anschlussstelle Lirich durch eine neue zu ersetzen.

Auf der A40 soll demnächst die Fahrbahndecke zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und dem Ruhrschifffahrtskanal in Fahrtrichtung Dortmund saniert werden. Die Pläne dazu liegen bereits in der Schublade.

Megaprojekt auf der A40 soll in zwei Jahren starten

In zwei Jahren will die Autobahn GmbH dann mit dem Mega-Projekt starten: dem Ausbau des Ruhrschnellwegs zwischen Duisburg und Essen auf sechs Fahrstreifen. Für das Projekt auf einer Länge von 12,5 Kilometern sind rund 390 Millionen Euro veranschlagt. Im Zuge der Planfeststellung lagen die Unterlagen bereits öffentlich aus, die Bezirksregierung bearbeitet bis zum Frühjahr noch die Einwände und plant danach einen Erörterungstermin. Die Fachleute der Autobahn GmbH gehen davon aus, dass ab 2026 der Baubeginn erfolgen kann. Die Planfeststellungsverfahren für die nächsten Teilstücke sollen in den Jahren 2025 und 2026 beginnen.

Auf der A42 ist die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal weiterhin voll gesperrt. Die Untersuchungen an dem Bauwerk dauern noch an. Zudem wird an der Brücke ein umfangreiches Überwachungssystem installiert. Schließlich werden derzeit Schranken aufgebaut, um Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen von der Brücke fernzuhalten. Sind alle Vorhaben abgeschlossen, soll der Verkehr wieder rollen. Voraussichtlich Anfang April wird es so weit sein.

Vollkommen unabhängig von der Brückensanierung plant die Autobahn GmbH die Fahrbahndecke des Teilstücks der A42 zwischen Oberhausen-Buschhausen und Bottrop-Süd instand zu setzen.

Bleibt noch die A516: Hier soll ab dem Frühsommer 2025 die Brücke über die Alsfeldstraße instandgesetzt werden.

In welchem Maße die einzelnen Bauvorhaben zu Verkehrsbehinderungen führen, lässt sich nach Aussage eines Sprechers der Autobahn GmbH noch nicht abschätzen. Man könne aber davon ausgehen, dass bei den meisten Baustellen eine Fahrbahnseite für beide Fahrtrichtungen genutzt werde. Im Fall eines Brückenabrisses oder eines Neubaus werden zwangsläufig Strecken komplett gesperrt, wenn möglich aber nur für kurze Zeit.