Oberhausen. Bei den Kurzfilmtagen laufen diverse Filme. Divers sind nicht nur die Projekte, sondern auch die Menschen, die diese produzieren.

Mit seinem froschgrünen Regenponcho, seinen knallroten Kopfhörern, funkelnden Diamantenohrringen und zwei Brillen auf der Nase fällt er im Foyer der Lichtburg in Oberhausen auf: Giorgos Efthimiou ist Filmproduzent aus Griechenland und tritt mit seinem Film in der Kategorie „Internationaler Wettbewerb“ bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen an. Er ist einer von vielen Filmemachern, die es in diesen Tagen nach Oberhausen zieht.

Mehr als 50 Nationen sind bei der 70. Auflage der Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen vertreten. Darunter Teilnehmer aus den Niederlanden, den Philippinen, dem Iran, Usbekistan oder Japan. Regisseure, Drehbuchautoren, Produzenten und Cineasten schauen bei dem sechstägigen Filmfestival gemeinsam die eingereichten Kurzfilme und tauschen sich über diese aus.

Diverse Künstler aus der ganzen Welt kommen bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen zusammen

Giorgos Efthimiou ist zum zweiten Mal bei den Kurzfilmtagen dabei und genießt die Zeit in Oberhausen, weil er mit Menschen in Kontakt kommt, die ähnliche Interessen haben: „In Oberhausen kommen die Menschen aus der Filmbranche zusammen. Der Austausch mit Filmemachern bedeutet mir viel.“ Vor der Präsentation seines fünfeinhalb-minütigen Filmes „We Dreamed in Places that no longer Exist“ schleicht er entspannt mit einem Kaffee durch den Vorraum der Lichtburg.

Aufgeregter ist Bea de Visser, die mit ihrem Mann vor den Türen der Lichtburg wartet. Die niederländische Filmemacherin ist zum dritten Mal bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen. Das erste Mal waren die beiden 1999 für das Festival in der Ruhrgebietsstadt. Nun freut sich de Visser, bei der 70. Auflage der Internationalen Kurzfilmtage die Premiere ihres Films „No Horses on Mars“ auf der Leinwand sehen zu können: „Ich kenne den Film zwar in- und auswendig, aber es ist etwas ganz Besonderes, ihn das erste Mal auf einer Leinwand vor Zuschauern sehen zu können. Das Publikum gibt einem immer Feedback zum Film, das ist ein tolles Gefühl.“

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Internationale Kurzfilmtage in Oberhausen: „Der beste Ort für Kurzfilme im europäischen Raum“

De Visser ist sich sicher: „Die Kurzfilmtage in Oberhausen sind der beste Ort für die Präsentation von Kurzfilmen im europäischen Raum. Hier wird den Filmen die Plattform gegeben, die sie verdient haben.“ Außerdem schätzt sie an den Kurzfilmtagen in Oberhausen, dass Raum für Diskussionen über die Kunst des Filmemachens geschaffen werde.

Bea de Visser und Hans Eijses sind Filmschaffende aus den Niederlanden und kommen bereits zum dritten Mal zu den Kurzfilmtagen nach Oberhausen.
Bea de Visser und Hans Eijses sind Filmschaffende aus den Niederlanden und kommen bereits zum dritten Mal zu den Kurzfilmtagen nach Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Viele der gezeigten Filme auf dem Festival kommen aus dem asiatischen Raum, davon allein 13 Filme aus Japan und China. Sieben dieser Filme messen sich im Kinder- und Jugendwettbewerb. Der japanische Filmproduzent Keitaro Oshima ist extra für die Vorführung seines Kurzfilms „My School“ aus Japan angereist. Sein Film spielt in einer Schule und zeigt abwechselnd kurze Filmausschnitte und gemalte Kinderbilder dieser Sequenzen. Im Zeitraffer verschwimmen so die Grenzen zwischen dynamischem Bewegtbild und den statischen, gemalten Bildern immer mehr.

Keitaro Oshima ist Filmproduzent aus Japan und präsentiert seinen Kinderfilm „My School“ bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen.
Keitaro Oshima ist Filmproduzent aus Japan und präsentiert seinen Kinderfilm „My School“ bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Im Anschluss an die Filmvorführungen wird immer über diese gesprochen und sich ausgetauscht. Neben den Filmemachern sind auch viele Veranstalter von Festivals und Filmevents vor Ort. Gemeinsam diskutieren sie, wie sich die Festivallandschaft entwickelt hat und welche Herausforderungen und Veränderungen die Zukunft bringen wird.