Oberhausen. Die Internationalen Kurzfilmtage faszinieren auch die Jüngsten. Die Kinder begeben sich durch die Filme auf Reisen in unbekannte Welten.
„3, 2, 1, Film ab!“, rufen über 100 Kinder im Kinosaal der Lichtburg in Oberhausen laut im Chor. Auf dieses Zeichen hin öffnet sich der Vorhang und die Kids schauen gebannt auf die Leinwand. Bei den 70. Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen gibt es auch für die jünsten Zuschauer ein breites Programmangebot - und das für nur wenige Euro.
Die Vorführungen des 47. Kinder- und Jugendkinos sind in sieben Altersgruppen für Kinder ab drei Jahren bis 16 Jahren aufgeteilt. Bereits am Mittwoch und Donnerstag (1./2.5.) fluteten Schulklassen, Kindergartengruppen und Eltern mit ihren Kindern die Kinosäle der Oberhausener Lichtburg.
Die chinesische Filmproduzentin Quian Li kam extra für die Ausstrahlung ihres Films nach Oberhausen und schaute sich ihren Siebenminüter gemeinsam mit über 100 Kindern im Kindergartenalter an. Die Begeisterung über den Ausflug ins Kino ist den Jüngsten und auch den Grundschülern anzusehen. Während der Filme kommentieren sie das Gezeigte, nach dem Film wird gemeinsam mit den Organisatoren des Festivals über die Projekte diskutiert. Was hat den Kindern gefallen und warum? Was ist ihnen Besonderes aufgefallen?
Kurzfilmtage Oberhausen: Mix aus Wirklichkeit und Fantasiewelt im Kinder- und Jugendkino
Eine Besonderheit fällt den Kindern gleich auf: Die Darstellungsformen sind oft eine Mischung aus Bildern der Wirklichkeit und animierten Elementen. So werden reglose Steine und Muscheln im Meer durch animierte Arme, Beine und Augen zu lebhaften Bewohnern der Unterwelt, die ihr Leben vor einer drohenden Gefahr retten müssen.
Als die Augen eines Zeichentrick-Fuchses auf der Leinwand aufleuchten und sich die Bewohner einer fiktiven Stadt gemeinsam mit ihm auf die Suche nach einem Sternschnuppenschauer machen, funkeln auch im dunklen Kinosaal viele Kinderaugen.
Filmwettbewerbe in unterschiedlichen Kategorien bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen
Auch realitätsnahe Geschichten wie die eines achtjährigen iranischen Mädchens werden auf die Leinwand projiziert. In der Hauptstadt Teheran steht sie vor der Entscheidung, Passbilder mit oder ohne Kopftuch zu machen. Keine leichte Sache, denn im Iran müssen Mädchen ab neun Jahren Kopftuch tragen. Wie das Mädchen mit der Entscheidung umgeht und wie sie auf den Gegenwind ihrer Lehrerin und ihrer Mutter reagiert, ist im Film zu sehen.
Bis Montag, 6. Mai laufen die Animations- und Spielfilme aus der ganzen Welt noch auf den Leinwänden der Lichtburg. Sowohl Kinder als auch Erwachsene zahlen für Kinder- und Jugendfilme nur drei Euro Eintritt. Neben dem Wettbewerb in der Kategorie Kinder- und Jugendfilme werden auch Filme aus den Kategorien internationaler Wettbewerb, deutscher Wettbewerb und NRW-Wettbewerb gezeigt. Zudem wird der deutsche Musikvideopreis verliehen. Weitere Informationen zu den Kurzfilmtagen und Tickets gibt es hier: kurzfilmtage.filmchief.com.
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