Oberhausen. Sehr lange Zeit ist um die Tafelkirche Oberhausen und deren Erhalt gebangt worden. Nun gibt es gute Nachrichten dazu.

Der Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Marien hat die umfassende Renovierung der Tafelkirche in Oberhausen-Lirich beschlossen. Das hat Kirchenvorstandsmitglied Michael Jehn am Sonntag, 21. April, im Pfarrheim St. Marien mitgeteilt.

Michael Jehn, der auch Dezernent der Stadt Oberhausen ist, hob dabei auch das Engagement von Pfarrer Thomas Eisenmenger hervor. Dieser habe sich seit seinem Amtsantritt in der Pfarrgemeinde St. Marien im Jahr 1999 immer wieder für die Tafel Oberhausen und für den Erhalt der Tafelkirche engagiert habe. Seit Februar 2022 gibt es einen Förderverein, dessen Ziel der langfristige Erhalt der Tafelkirche ist, die als einzigartiges Baudenkmal gilt.

Mehr als 500.000 Euro für die Renovierung des Sakralbaus

Die Förderanträge zum Erhalt der Tafelkirche haben nun Erfolg gehabt. Nach Angaben von Michael Jehn stehen aus diversen Fördertöpfen auf Bundes- und Landesebene insgesamt über 500.000 Euro bereit, um das Kirchengebäude fachgerecht zu renovieren. Hinzu kommen Spenden, die seit 2022 an den Förderverein geflossen sind. Die Tafelkirche gehört zur Pfarrgemeinde St. Marien, deren Kirchenvorstand nun also grünes Licht für das Großprojekt gegeben hat.

Die Tafelkirche ist in den Jahren 1955 bis 1958 nach Plänen der Architekten Rudolf Schwarz und Josef Bernard als Filialkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Marien entstanden. Sie gilt als ein bedeutendes Beispiel der Kirchenbaukunst in den 1950-er Jahren – ja sogar als ein architektonisches Denkmal von nationalem Rang. Der Hauptraum weist eine Länge von ca. 25 x 25 Metern auf.

Die Kirche heißt eigentlich „Heilige Familie“, dient aber seit 2007 der Oberhausener Tafel als zentraler Ort der Lebensmittelausgabe. Deshalb wird sie nun als Tafelkirche bezeichnet. Da bisher finanzielle Mittel für dringliche Restaurierungsmaßnahmen fehlten, war die nachhaltige Nutzung des Baudenkmals stark gefährdet. Die Tafelkirche soll nach den Plänen der Initiatoren auf lange Sicht als sozialer und kultureller Ankerpunkt in der Stadt etabliert werden. Sie soll auch als Veranstaltungsort genutzt werden, um eine breitere Palette an Aktionen im Stadtteil anzubieten.