Oberhausen. Die Tafelkirche Lirich gehört zu den markantesten Gebäuden in Oberhausen. Als architektonisches Denkmal hat sie bundesweite Bedeutung.

Die Tafelkirche mit ihrem umlaufenden Fensterband zieht an der Buschhausener Straße mit ihrer Architektur die Blicke auf sich. Der Förderverein für die Tafelkirche in Lirich ist im Februar 2022 gegründet worden und hat in kurzer Zeit bereits viel erreicht. Schon die Gründung des Vereins hat in der Öffentlichkeit deutlich gemacht, wie dringlich eine Sanierung des markanten Gebäudes ist. Im Jahr 2023 soll es nun konkrete Schritte dafür geben.

Die Tafelkirche ist in den Jahren 1955 bis 1958 nach Plänen der Architekten Rudolf Schwarz und Josef Bernard als Filialkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Marien entstanden. Sie gilt als ein bedeutendes Beispiel der Kirchenbaukunst in den 1950-er Jahren – ja sogar als ein architektonisches Denkmal von nationalem Rang. Und deshalb hat jetzt der Bund eine Förderung von 275.000 Euro für die Sanierung spendiert. Bundestagsabgeordneter Dirk Vöpel (SPD) hat vor Kurzem diese gute Nachricht überbracht.

Ein Musterfeld für die Sanierung entsteht an der Fassade

Die 275.000 Euro werden in einem späteren, zweiten Bauabschnitt zur Sanierung der Tafelkirche verwendet. Zunächst einmal wird im Frühjahr aus Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und aus Spenden an den Förderverein an der Fassade der Tafelkirche ein Musterfeld geschaffen, auf dem die Sanierung ausprobiert wird.

Markantes Gebäude: Die Tafelkirche an der Ecke Buschhausener Straße/Gustavstraße in Lirich.
Markantes Gebäude: Die Tafelkirche an der Ecke Buschhausener Straße/Gustavstraße in Lirich. © FFS | Gerd Wallhorn

Das hat jetzt Werner Funke vom Vorstand des Fördervereins in einem Pressegespräch erläutert. Die Fassade der Tafelkirche besteht aus Betonwaben, in die eine Farbverglasung eingelassen ist, die von dem Maler, Grafiker und Glasbildner Wilhelm Buschulte (1923-2013) entworfen worden ist. Die Sanierungsexperten werden 2023 ausloten, wie diese Verglasung mit den Betonwaben am besten zu sanieren ist. Das Musterfeld macht es möglich. Erst danach wird dann Schritt für Schritt die umfassende Gesamtsanierung der Fassade starten.

Tafelkirche soll zu einem kulturellen Treffpunkt werden

Der Förderverein möchte mittelfristig die Tafelkirche, die seit 2007 von der Oberhausener Tafel zur Verteilung der Lebensmittel genutzt wird, auch als kulturellen und gesellschaftlichen Treffpunkt etablieren - es soll hier Lesungen und andere Veranstaltungen geben. Das gesamte Ensemble bietet aus Sicht des Fördervereins beste Voraussetzungen, um zu einem rege genutzten Mittelpunkt im Stadtquartier zu werden.

Derzeit hat der Förderverein 30 Mitglieder. Der Vorstand setzt auf weitere Spenden aus der Oberhausener Bevölkerung, um die anstehende Gebäudesanierung finanziell stemmen zu können. So sind zwar bereits 70.000 Euro aus Denkmalschutzmitteln des Landes Nordrhein-Westfalen zugesagt; der Förderverein muss aber einen gleich hohen Eigenanteil aufbringen, um diese Mittel nutzen zu können.

Optimistischer Blick in die Zukunft – „Schon eine Menge geschafft“

Insgesamt gesehen blickt der Vorstand des Fördervereins optimistisch in die Zukunft: „Wir haben noch kein Jahr hinter uns und schon eine Menge geschafft“, sagen die beiden Vorsitzenden Petra Schiffmann und Pfarrer Thomas Eisenmenger. Dass nun endlich eine umfassende Sanierung des für Oberhausen so wichtigen Gebäudes in Reichweite ist, sorgt für Erleichterung. Die Tafelkirche gewinnt 2023 eine neue Zukunft. Wer den Förderverein mit Spenden oder einer Mitgliedschaft unterstützen möchte, kann sich per Mail an info@foerderverein-tafelkirche.de im Detail informieren.