Oberhausen. Der Negativtrend der Sterbezahlen in NRW hat ein Ende: Es sterben im bevölkerungsreichsten Bundesland wieder weniger Menschen.

Nach drei Jahren stetig steigender Todeszahlen in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der gestorbenen Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland deutlich zurückgegangen. Das geht aus der aktuellen Auswertung der Daten-Spezialisten des Statistik-Amtes IT NRW hervor. In Oberhausen ist dieser Effekt sogar stärker ausgefallen als in ganz NRW. Der positive Trend, dass die Sterbezahlen nach den Corona-Jahren 2020, 2021 und 2022 wieder zurückgehen, ist aber in fast allen Großstädten und Kreisen zu beobachten. Damit ist die Corona-Sterbewelle gebrochen.

Trauriger Negativrekord an Sterbefällen in NRW im Jahre 2022

Im vergangenen Jahr sind in NRW 225.880 Einwohner gestorben, das sind 3,5 Prozent weniger als im Jahr 2022. Damals vermeldeten die Statistiker den traurigen Negativrekord von über 234.000 Sterbefällen. Vor der Pandemie zählte NRW in den Jahren 2014 bis 2019 im Schnitt 204.000 gestorbene Menschen.

In Oberhausen ist der Trend sinkender Sterbezahlen besonders stark ausgefallen: Die Zahl der Toten ging um 10,8 Prozent zurück, gestorben sind 2860 Menschen im Jahr 2023. Ein Jahr zuvor waren es noch 3208 Todesfälle, immerhin 348 Menschen im letzten Jahr der Corona-Pandemie mehr. Nach Bottrop und dem Märkischen Kreis ist Oberhausen damit die Stadt, die den höchsten Rückgang der Todeszahlen in ganz NRW aufweist.

Denn seit 2020 war die Zahl der Sterbefälle in Oberhausen konstant gewachsen: von 2803 über 3009 bis hin zu 3208 im Jahre 2022. Zum Vergleich: Üblicherweise starben in den Jahren vor 2020 rund 2700 Oberhausenerinnen und Oberhausener.

Todeszahlen-Rückgang im Ruhrgebiet beträgt knapp vier Prozent

Die NRW-Statistiker haben auch die Sterbezahlen fürs gesamte Ruhrgebiet bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr sind mit 70.090 immerhin über 2800 Menschen weniger gestorben als im Negativrekordjahr 2022. Das ist ein Rückgang um knapp vier Prozent. Zum Vergleich: Vor der Pandemie starben im Ruhrgebiet im Schnitt rund 63.300 Menschen jährlich.

Wie das Landesdatenamt mitteilt, stammen die genannten Daten aus einer Schätzung der NRW-Statistiker. Das Schätzverfahren basiert auf vorläufigen Ergebnissen für die Monate Januar bis Oktober 2023, die Werte November bis Dezember 2023 fließen als geschätzte Werte in die Berechnung ein. Diese Auswertung ermöglicht lediglich Aussagen zur Zahl der Sterbefälle insgesamt. Eine Differenzierung nach Geschlecht oder Alter ist aufgrund dieser Datenbasis nicht möglich.