Oberhausen. Spitzenverdiener müssen in Oberhausen tiefer in die Tasche greifen. Was die Betreuung im Kindergarten und in der Tagespflege kostet.
Berufstätige Eltern kommen in der Regel nicht ohne aus: Die externe Betreuung des Kindes, solange es noch nicht die Schule besucht. In Oberhausen besuchen über 6000 Kinder zwischen drei und sechs Jahren einen Kindergarten. Über 2000 Kinder unter drei Jahren werden betreut. Damit ist allerdings noch lange nicht der Bedarf gedeckt. Es fehlen Hunderte Kita-Plätze. Die Suche nach einem freien Platz bringt daher manchen zur Verzweiflung.
Doch wer einen Betreuungsplatz für das Kind ergattert hat, muss dafür als Normalverdiener zahlen. Nach einer Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft sind die Elternbeiträge sehr unterschiedlich. Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen, dem Alter des Kindes und dem zeitlichen Umfang der Betreuung. In Bergisch Gladbach beispielsweise müssen Spitzenverdiener (Jahreseinkommen über 200.000 Euro) für einen Betreuungsplatz bis zu 1222 Euro monatlich zahlen. Auch in Oberhausens Nachbarstadt Mülheim sind mehr als 1000 Euro im Monat fällig, wenn man 175.000 Euro im Jahr verdient und ein Kind unter zwei Jahren 45 Stunden in der Woche betreuen lassen möchte.
Solche hohen Summen sind in Oberhausen nicht vorgesehen. Die Elternbeiträge für Kindergärten und Kindertagespfleger sind in der entsprechenden Satzung der Stadt verankert, die die Politik genehmigt. Die Höhe richtet sich nach Einkommen, Wochenstunden an Betreuung und dem Alter des Kindes: Ist es über zwei Jahre oder unter zwei Jahre alt?
Kindergarten in Oberhausen: Elternbeiträge bis höchstes 562 Euro
Geringverdiener mit einem jährlichen Einkommen von unter 15.000 Euro müssen keine Elternbeiträge zahlen. Bei unter Zweijährigen reicht die Spanne zwischen 30 Euro (15 Stunden in der Woche/Jahreseinkommen bis 24.542 Euro) und 562 Euro im Monat. Dieser Höchstbetrag ist fällig, wenn man im Jahr mehr als 98.168 Euro verdient und das Kind 45 Stunden in der Woche betreut wird. Bei einem Jahreseinkommen von bis zu 73.626 Euro sind für 45 Wochenstunden 377 Euro monatlich fällig.
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Bei über Zweijährigen wird es günstiger: Hier sind Beträge zwischen 14 Euro (15 Wochenstunden/15.000 Euro bis 24.542 Euro Jahreseinkommen) und 20 Euro (45 Std./mehr als 98.162 Euro Jahreseinkommen). Eltern mit einem Jahreseinkommen von bis zu 61.355 Euro zahlen für eine 45-Stunden-Betreuung 202 Euro monatlich. Bis zu einer Grenze von 73.626 Euro sind für 45 Stunden 266 Euro im Monat fällig.
Elternbeiträge: Geschwisterkinder werden umsonst betreut
Bei allen Elternbeiträgen können noch Kosten für das Mittagessen hinzukommen. Die Preise dafür erheben die Kita-Betreiber je nach der Wahl des Speisen-Lieferanten.
Manche Städte verzichten auf Elternbeiträge. In Düsseldorf ist die Betreuung von Kindern ab drei Jahren kostenlos. Immerhin: In Oberhausen sind Geschwisterkinder kostenfrei. Und: Das letzte Betreuungsjahr vor der Schule kostet die Eltern keinen Cent.