Oberhausen. Das ehemalige P&C-Outlet in der Oberhausener City hat geschlossen. Bürgerinnen und Bürger haben kreative Ideen zur Zukunft des Gebäudes.
Die Lichter sind aus, der Laden ist fast komplett leergeräumt. Außer einem Lieferwagen vor dem Gebäude, der letzte Gegenstände abholt und der markanten Aufschrift „Pop up sale - Fashionow“, ist nichts mehr übrig vom ehemaligen P&C-Outlet in der Oberhausener Innenstadt. Seit Januar 2024 ist das ehemalige P&C-Outlet in der Marktstraße geschlossen. Doch was soll nun aus dem 1912 errichteten Altbau werden? Die Oberhausenerinnen und Oberhausener haben viele Ideen.
Stadtplaner denken über eine Aufteilung des Gebäudes in eine Markthalle in der unteren Etage und Wohnungen in den oberen Etagen nach. Der Oberhausener Jürgen Cotta, der auf dem angrenzenden Altmarkt regelmäßig sein Fischbrötchen kauft, erweitert die Idee mit den Wohnungen: „Man könnte die Wohnungen auch aufteilen. In Wohnungen für einkommensschwächere Familien und finanziell potentere Gruppen.“ Das große Problem der Oberhausener Innenstadt sei es, dass die Angebote nicht angenommen werden. In einer Sache ist sich der Liricher sicher: „Das ist eines der schönsten Gebäude der Stadt. Damit muss auf jeden Fall was passieren.“ Diese Meinung teilen alle Passantinnen und Passanten, die an diesem regnerisch-grauen Tag an dem leerstehenden Gebäude vorbeigehen.
Friedhelm Lücker wünscht sich in dem leerstehenden Gebäude ein Tanzlokal. „Solch ein Angebot fehlt in der Innenstadt. Wir brauchen hier Räume für Festlichkeiten und kulturelle Angebote“, erzählt der Oberhausener, der in der Nähe des leerstehenden Gebäudes wohnt und in der Innenstadt groß geworden ist. Sämtliche Schließungen, Neueröffnungen und Konzepte für die Stadtentwicklung hat Lücker durch die räumliche Nähe hautnah miterlebt.
Grünflächen sollen die Innenstadt von Oberhausen verschönern
Eine Idee von Fachleuten, den oberen Teil der Marktstraße in eine grüne Oase mit Bäumen und Grünflächen zu verwandeln, begrüßt Lücker: „Das hätten die schon längst machen sollen. Das ist genauso wie mit der Situation von öffentlichen Toiletten in der Innenstadt. Da wird seit Jahren nichts dran verändert. Es gibt da keine guten Möglichkeiten.“ Die wenigen öffentlichen Toiletten, die es gibt, seien jedoch in den seltensten Fällen barrierefrei, kritisiert er.
„Mit 5000 Blumenkästen wird das Problem der Innenstadt auch nicht gelöst“, ist sich Gabriele Schwenzfeier sicher. „Das Outlet war bombig. Bekannte von mir sind nur für das Outlet extra ins Ruhrgebiet nach Oberhausen gefahren. Es ist wirklich schade, dass es jetzt weg ist“, erinnert sich die Holtenerin.
Auch Gastronomievorschläge werden gemacht: „Man sieht ja zum Beispiel an der Traubenschmiede oder dem La Maddalena, dass Gastronomie in der Oberhausener Innenstadt gut funktionieren kann“, zeigt sich Beate Skoupi von den neuen Gastroläden auf der Elsässer Straße und der Marktstraße begeistert. Für das P&C-Gebäude könnte sie sich etwas Ähnliches vorstellen.
Worauf es am Ende hinauslaufen wird, ist noch nicht klar. Fachleute stecken in den Planungen für die Oberhausener Markstraße. Neben der grünen Oase im oberen Drittel der Einkaufsmeile soll auf der unteren Marktstraße das Angebot an Gastronomie, Freizeitangeboten und Entertainment ausgebaut werden. Hinzu kommen Ideen zur Aufwertung des Einkaufsangebots. Die Meinungen der Passantinnen und Passanten zeigen: Die Innenstadt bietet genug Potenzial, es muss nur richtig ausgeschöpft werden.