Oberhausen. Wer berufstätig ist und keinen Urlaub in den Ferien hat, braucht eine Betreuung. In Oberhausen bietet der Offene Ganztag eine Betreuung an.
- Kinder, die im Offenen Ganztag sind, können in den Ferien Angebot nutzen
- Nach langen Diskussionen in der Politik stehen die Kosten jetzt fest
- Das zahlen Eltern für die Betreuung in den Ferien
Die Ferienbetreuung im Offenen Ganztag ist nun doch etwas günstiger als ursprünglich geplant. Nach harter Kritik mehrerer politischer Fraktionen hat die Verwaltung der Stadt Oberhausen die Satzung überarbeitet. Am Montag (5. Februar 2024) wurde sie vom Rat der Stadt verabschiedet. Die ursprüngliche Kalkulation der Elternbeiträge sah eine Verdoppelung der Kosten vor. Die neuen Preise beinhalten das Mittagessen und die Ausflüge. Auch die Anmeldung wurde angepasst. Alleinerziehende und berufstätige Eltern sollen bevorzugt werden. Statt in ganzen Blöcken kann die Ferienbetreuung jetzt auch wochenweise gebucht werden.
Kinder, die den Offenen Ganztag in Oberhausen besuchen, können an der Ferienbetreuung teilnehmen. In den Osterferien sind bis zu acht Tage möglich (zwei Wochen). Die Betreuung findet täglich von 7.30 Uhr bis 16 Uhr statt. Nach dem ursprünglichen Plan sollten für die Oster-Betreuung (acht Tage) 110 Euro fällig sein, fürs Mittagessen weitere 40 Euro. Jetzt können acht Tage (110 Euro inklusive Mittagessen und Ausflüge) oder nur eine Woche (55 Euro gesamt) gebucht werden.
Im Sommer können die Eltern 15 Tage buchen für einen Preis von 195 Euro - oder wochenweise für 65 Euro. Das Mittagessen und die Ausflüge sind inklusive. Nach der Vorgänger-Version wären allein für das Mittagessen 75 Euro zusätzlich fällig gewesen.
Sommerferienbetreuung: Kostensprung abgewendet
Die Kosten für die Ferienbetreuung hätten sich nach den ursprünglichen Plöänen verdoppelt. Bisher kostete die Osterbetreuung 41 Euro, das Mittagessen zusätzlich 24 Euro (Gesamt: 75 Euro). Die Betreuung in den Sommerferien kostete 77 Euro plus 45 Euro fürs Mittagessen (Gesamt: 122 Euro). Auf diesem Niveau bleibt auch der neue Preis.
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Die Satzung schlug im Schulausschuss und im Jugendhilfeausschuss hohe Wellen. Die Schulverwaltung wies auf die Kostensteigerungen im Lohn-Sektor und die allgemeine Inflation hin. Zudem sei die Satzung seit Jahren nicht mehr angepasst worden. Von 2008 bis 2019 galt derselbe Preis, 2020 wurde er leicht erhöht.
Ferienbetreuung: Harte Kritik aus der Politik
Grüne, SPD, CDU und FDP lehnten die Pläne im Schulausschuss rigoros ab. SPD-Politiker Thomas Krey und CDU-Mann Dirk Rubin bezeichneten die Preise als schwierig, die Blockbelegung als „ziemlich ungünstig“. FDP-Ratsherr Marc Hoff wurde deutlicher, knöpfte sich das Anmeldeverfahren über eine Internetseite vor und bezeichnete es als „Windhundrennen“. Sein Urteil: „Das ist für mich nicht zustimmungsfähig“. Sandra Gödderz von den Grünen kritisierte die Doppelbelastung für die Eltern. Sie müssten für den Offenen Ganztag ohnehin bezahlen, sollen jetzt auch noch in den Ferien zur Kasse gebeten werden. Und ihr Parteikollege Andreas Blanke richtete den Blick nach außen, außerhalb des Ratssaals: „Bei aller sachlichen Richtigkeit: Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir das den Eltern da draußen vermitteln wollen“.
Die Grünen stellten im Schulausschuss gar die Sinnfrage: Wie sollte es jetzt weitergehen? Sie wollten der Satzung auf keinen Fall zustimmen. Auch die anderen Parteien machten deutlich, dass sie das Papier so nicht mittragen. Nun legte die Schulverwaltung eine überarbeitete Version vor, die am Montag (5. Februar) vom Rat mehrheitlich verabschiedet wurde. Demnach werden Alleinerziehende und berufstätige Eltern bevorzugt. Außerdem erwirkten die Grünen eine 50-Prozent Ermäßigung für Geschwisterkinder.
Damit die Elternbeiträge nicht angehoben werden, muss die Stadt die Ferienbetreuung mit 800.000 Euro bezuschussen. Es werde daher genau kontrolliert, wie die Betreuung angenommen wird und ob die Ausgabe sinnvoll ist, sagte Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras.
Aufgrund der explodierenden Kosten mussten der Schuldezernent, Kämmerer Tsalastras und die Träger im vergangenen Jahr lange verhandeln, wie das Ferienangebot trotz leerer Kassen 2024 überhaupt stattfinden kann. Am Ende arbeitete die Verwaltung einen Entwurf aus, der einen Elternbeitrag vorsah. Dem stimmte damals auch die Politik zu.
Schuldezernent: Mehr als die Hälfte der Kinder von Kosten freigestellt
Schmidt argumentierte im Schulausschuss auch, dass mehr als die Hälfte der Kinder im vergangenen Jahr von den Beiträgen befreit waren. Sie wurden finanziell über das Programm Bildung und Teilhabe (BuT) unterstützt. Das wollte jedoch insbesondere die FDP so nicht stehen lassen. Gerade für Berufstätige und Alleinerziehende sei eine verlässliche Ferienbetreuung wichtig. Dass diese nur in Blöcken und übers Internet gebucht werden könne und auch noch viel Geld koste, sei nicht akzeptabel. SPD-Ratsherr Thomas Krey: „Familien im BuT-Programm können sich nur eine Ferienbetreuung leisten. Dann ist das Geld für den Rest des Jahres weg.“
>>> Anmeldestrart im Offenen Ganztag
Die Anmeldung für die OGS-Kinder für die Osterferien und die ersten drei Wochen der Sommerferien startete am Donnerstag, 8. Februar 2024, um 8.30 Uhr und endete am 18. Februar 2024. Für Rückfragen ist das Team des Bereichs Schule der Stadt Oberhausen über die E-Mail-Adresse ferienangebote-ogs@oberhausen.de erreichbar.
Für Kinder gibt es in Oberhausen noch die Ferienspiele. Im Internet finden Eltern ein breites Programm über mehrtägige oder eintägige Aktionen in den Ferien. Auch hierfür sind allerdings die Kosten gestiegen. www.unser-ferienprogramm.de
Dieser Artikel erschien erstmals am 19. Januar 2024 und wurde am 30. Januar 2024 aktualisiert.