Oberhausen. In Oberhausen waren viele Busfahrer krank, deshalb galt ein Fahrplan light. Jetzt kann die Stoag weitere Einschränkungen aufheben.
Wegen des anhaltend hohen Krankenstandes musste das Oberhausener Busunternehmen Stoag das Linienangebot reduzieren. Seit dem 22. Januar 2024 fahren deshalb weniger Busse als üblich. Anfang März konnte die Stoag den „Fahrplan light“ etwas lockern, jetzt gibt es weitere Änderungen: Ab Sonntag, 7. April 2024 fahren die Busse mehrerer Linien wieder nach dem normalen Fahrplan.
Der Krankenstand in der Stoag-Belegschaft hielt sich in den Wintermonaten hartnäckig: An vereinzelten Tagen fielen nach Darstellung des Oberhausener Verkehrsunternehmens mehr als ein Fünftel der Busfahrer aus. Die Stoag musste deshalb bereits eine komplette Linie einstellen und erntete dafür bei Bürgerinnen und Bürgern erhebliche Kritik. Aus der lokalen Politik machte die Linke der Stoag schwere Vorwürfe. Frühere Busfahrer berichteten gegenüber dieser Redaktion von einer miesen Arbeitsatmosphäre. Die Gewerkschaft Verdi warf Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp Managementfehler vor. Dieser wies alle Vorwürfe zurück und argumentierte, dass die diesjährige Krankheitswelle außergewöhnlich hoch sei - und zwar ebenfalls bei vielen anderen Verkehrsunternehmen.
Nun scheint sich die Situation weiter zu bessern. Nach ersten Lockerungen „folgt nun der nächste Schritt in Richtung regulärer Fahrplan“, so die Stoag in einer aktuellen Mitteilung vom 3. April.
Bus-Fahrplan Oberhausen: Die Veränderungen ab dem 7. April im Überblick
- Auf der Linie SB97 fahren die Busse samstags nach regulärem Fahrplan. Montags bis freitags sowie sonntags finden keine Fahrten auf dieser Linie statt. Da die Linie weitgehend parallel zur Linie SB94 verläuft, können Fahrgäste auf diese Linie ausweichen, die in der Hauptverkehrszeit Zusatzfahrten erhält.
- Die Linie 952 bleibt von Montag bis Freitag im 30-Minuten-Takt, an den Wochenenden fahren die Busse wieder nach dem regulären Fahrplan.
- Die Linien 953 und 961 fahren wieder nach dem regulären Fahrplan. Außerdem werden keine Kleinbusse mehr eingesetzt.
- Die Linie 966 fährt wieder nach dem regulären Fahrplan.
Die Stoag empfiehlt ihren Fahrgästen, die elektronische Fahrplanauskunft zu nutzen. Beim Start und Ziel soll man die Adresse, nicht die Haltestelle eingeben. Nur wenige Haltestellen würden nicht mehr bedient. In allen Fällen gebe es Alternativen.
Notfahrplan in Oberhausen: Stoag rechtfertigt Entscheidung
Anfang Januar erklärte die Stoag, dass die gesamte ÖPNV-Branche von einem hohen Krankenstand betroffen sei. Dieser führe dazu, dass das Angebot reduziert werden müsse. „Wir haben alle personellen Möglichkeiten ausgeschöpft, um diesen Schritt zu verhindern“, sagte Stoag-Sprecherin Sabine Müller. „Seit vielen Wochen schon leisten Mitarbeitende aus dem Fahrdienst Überstunden, um die Ausfälle zu kompensieren. Auch Mitarbeitende aus der Stoag-Verwaltung, die einen Busführerschein besitzen, übernehmen Dienste. Aber bei einem Krankenstand, der zwischen 15 und 18 Prozent liegt und an einzelnen Tagen sogar mehr als 20 Prozent beträgt, lassen sich Ausfälle nicht verhindern.“
Da ein kommunales Busunternehmen nicht einfach sein Angebot reduzieren kann, musste die Stoag Gespräche mit den Rathaus-Verantwortlichen und der Bezirksregierung führen. Am 12. Januar kündigte die Stoag auf ihrer Homepage an, dass diese Gespräche derzeit laufen würden. Vier Tage vor Inkrafttreten des Plans herrschte Klarheit.
Die Stoag nennt die vorübergehende Ausdünnung den „Fahrplan light“. Vorausgegangen seien umfangreiche Analysen. Eingeschränkt oder eingestellt würden nur Linien, die eine geringe Auslastung aufweisen oder für die es Alternativen gibt. Das Angebot soll durch die Einschnitte stabiler werden. Ein genaues Enddatum für den Notfallfahrplan nennt die Stoag nicht. Die Laufzeit soll so kurz wie möglich sein. Sobald sich die Personalsituation entspannt, gilt wieder der reguläre Fahrplan.