Oberhausen. Die energetische Haussanierung soll in Oberhausen-Schmachtendorf möglichst umfassend Wirkung zeigen. Innovation City legt jetzt los.

Das Projekt Innovation City will Häuser zeitgemäß sanieren, damit die Energiekosten sinken und die Klimabilanz stimmt. Jetzt kommt dieses Programm, das Zuschüsse für Hausbesitzer verspricht, nach Oberhausen-Schmachtendorf. Dabei ist die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Die Stadt Oberhausen arbeitet mit dem Innovation City Management (ICM) an einem integrierten energetischen Quartierskonzept (kurz: IEQK) für Schmachtendorf – und braucht jetzt die Hilfe der Anwohnerinnen und Anwohner, wie die Stadtpressestelle erläutert.

Kern des Modellprojekts sei eine breite Energieberatung, vor allem für die Hausbesitzer. Um hilfreiche Informationen zu den Gebäuden in Schmachtendorf zu erhalten sowie Ideen und Anregungen für die Quartiersentwicklung aufzunehmen, startet am Montag, 15. Januar, eine Online-Bürgerbefragung. Dazu werden alle Haushalte im Quartier Schmachtendorf in den nächsten Tagen direkt angeschrieben.

Das klare Ziel lautet: Klimabilanz im Quartier verbessern

„Ziel ist es – wie auch schon in den anderen Projekten mit Innovation City in Osterfeld-Mitte/Vondern und in Alstaden West – gemeinsam mit den dort lebenden Oberhausenerinnen und Oberhausenern den CO2-Ausstoß deutlich zu senken“, wird Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) in der aktuellen Mitteilung zitiert. „Energetische Gebäudesanierung kann einen großen Beitrag dazu leisten, die Klimabilanz im Quartier und damit in unserer Stadt zu verbessern.“

ICM-Geschäftsführer Carsten Tum unterstreicht: „Jedes modernisierte Gebäude verbessert die Klimabilanz und damit die Lebensqualität im Quartier. Bei der weiterhin angespannten Lage auf dem Energiemarkt könnte der Zeitpunkt nicht besser sein, um jetzt einen Fahrplan zu erarbeiten und dann die Maßnahmen umzusetzen, die den Energie- und Wärmeverbrauch im Gebäudesektor senken.“

Die Daten sollen ergänzt werden und ins Gesamtkonzept einfließen

Die Anwohnerangaben sollen die bisherigen Ergebnisse der Datenerfassung ergänzen und mit in das energetische Quartierskonzept einfließen. Die erhobenen Daten werden ausschließlich zur Erstellung des Konzeptes verwendet. Sie gehen bei der ICM ein, werden anonym behandelt und später gelöscht.

An der Online-Befragung können die Bewohnerinnen und Bewohner auch über die Webseite www.innovationcity-oberhausen.de/quartier-schmachtendorf teilnehmen. Unter allen Teilnehmenden verlost die Stadt drei mal zwei Veranstaltungskarten für die Rudolf-Weber-Arena sowie drei Gutscheine für das Hotel-Restaurant Schmachtendorf.

Projektgebiet mit 5900 Einwohner und 1200 Gebäuden

Geprägt sei dieser Bereich durch eine sehr unterschiedliche Baustruktur, heißt es. Historisch gesehen sei die Besiedlung rund um das Stadtteilzentrum und den Marktplatz eng mit dem Aufschwung der Gutehoffnungshütte und dem Abteufen der Zeche Hugo Haniel zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbunden. Dadurch seien auch in Schmachtendorf die für das Ruhrgebiet typischen Bergarbeitersiedlungen entstanden, die noch heute Teile des Ortsbildes bestimmen würden.

Zuschüsse von Innovation City: ein konkretes Beispiel

Über 80 Prozent der Wohngebäude in dem nördlichen Oberhausener Stadtteil Schmachtendorf seien vor dem Jahr 1976 errichtet worden, heißt es. Nur das Quartier Dümpten habe einen höheren Wert. Innovation City bietet Hausbesitzern für die energetische Sanierung ihrer Wohngebäude Zuschüsse. Was das konkret bedeuten kann, zeigt ein Beispiel aus Osterfeld von Ende 2021: Hausbesitzerin Christina Obrist erhielt dort für den Austausch alter, undichter Kunststofffenster, für die Dämmung der Fassaden-Rückseite ihres Hauses sowie für den Austausch des fast 30 Jahre alten Heizkessels gegen einen Fernwärmeanschluss einen Zuschuss von 10.000 Euro. Gleichzeitig werden so rund 30 Prozent Kohlendioxid eingespart.