Oberhausen. In diesem Monat rufen Betrüger vermehrt ältere Menschen in Oberhausen an. Die Polizei gibt Tipps, was in solchen Fällen zu tun ist.

Die Polizei Oberhausen hat im Dezember eine eindringliche Warnung an alle Seniorinnen und Senioren in Oberhausen gerichtet. In diesen Weihnachtstagen rufen Telefonbetrüger verstärkt ältere Menschen in Oberhausen an. Sie geben sich häufig als Bankmitarbeiter aus und erzählen auf dreiste Weise Lügengeschichten, um an das Geld der Angerufenen heranzukommen. >>> auch interessant: Darum hat Ella (5) aus Oberhausen jetzt einen Polizeiausweis

Die Kriminellen wollen dabei ihre Opfer am Telefon unter Druck setzten und unbedingt verhindern, dass sie das Gespräch unterbrechen, berichtet die Polizei Oberhausen. So sei es ihnen in mehreren Fällen gelungen, den Druck in solchen Gesprächen so weit zu erhöhen, dass Angerufene tatsächlich bei ihren Geldinstituten teils hohe Summen abgeholt und danach ihnen unbekannten Menschen übergeben hätten, die als Komplizen der Telefonbetrüger mit der Beute spurlos verschwunden seien.

Polizei warnt: „Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte!“

Die Polizei appelliert an alle Betroffenen: „Wenn angebliche Bankmitarbeiter am Telefon nach Geld oder Wertsachen fragen, legen Sie sofort auf! Lassen Sie sich nicht ausfragen! Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung! Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!“ >>> auch interessant: Bundespolizei Oberhausen: Die Wache, die kaum jemand kennt

Wer trotz dieser klaren Warnhinweise Opfer einer solchen Straftat geworden ist, sollte auf jeden Fall sofort die Polizei informieren.

Kinder und Enkel sollten ihre Eltern und Großeltern sensibilisieren

Den Ermittlern der Polizei Oberhausen liegt es dabei auch am Herzen, das Umfeld älterer Menschen für die Risiken dreister Trickanrufe zu sensibilisieren: Kinder und Enkel sollten dringend ihre Eltern und Großeltern über die Betrugsversuche informieren und auf die großen Risiken hinweisen. Die Täter sitzen oft im Ausland an einem Telefon und suchen in öffentlich verfügbaren Telefonbüchern und Dateien nach Senioren, wobei sie häufig die Vornamen als Hinweis auf mögliche ältere Tatopfer werten.

Betrüger suchen nach Vornamen, die nicht mehr so gebräuchlich sind

Die Kriminellen gehen systematisch vor. Sie forschen nach früher oft verwendeten, heute meist nicht mehr gebräuchlichen Vornamen; in der Hoffnung, dass es sich dabei um einen älteren Menschen handelt, starten sie dann ihren kriminellen Anruf.

Die Täter wollen die Angerufenen stets mit frei erfundenen Geschichten unter Druck setzen und so in Erfahrung bringen, ob sie an Wertsachen, Schmuck, Bargeld und Bankvermögen kommen können, berichtet die Polizei. Nicht selten bringen sie psychologisch geschickt tatsächlich die älteren Menschen dazu, Geld von ihrem Konto abzuheben, weil es dort angeblich nicht sicher sei. Häufig schlüpfen die Komplizen in die Rolle von Polizisten und nehmen die Beute abgeblich „zur Eigentumssicherung oder als Beweismittel“ in Empfang.

Am Telefon melden sich angebliche Richter oder Staatsanwälte

Die Fantasie der Täter ist dabei grenzenlos, wie die Ermittler der Polizei Oberhausen betonen. Sie schlüpfen ebenso in Rolle eines Richters oder eines Staatsanwaltes. Über ausländische Telefonanbieter seien sie in der Lage, jede beliebige Telefonnummer im Display des Angerufenen anzeigen zu lassen. Die Polizei: „Sollten Sie derartige Anrufe erhalten, legen Sie sofort auf und informieren Sie uns umgehend per Notruf 110!“