Oberhausen. Die Verkehrsführung an der Oberhausener Kreuzung Duisburger/Concordiastraße sorgt weiter für Diskussionen. Kritik kommt auch aus der Politik.

Die Diskussion um den neuen Radweg an der Kreuzung Duisburger-/Concordiastraße in Oberhausen reißt nicht ab. Der rote Streifen soll Radfahrerinnen und Radfahrer besser schützen, doch stattdessen hagelt es Kritik - auch von Radfahrern. Die Jungen Liberalen schließen sich den Gegnern an, schreiben in einer Pressemitteilung von „Radweg-Wahnsinn“. Schatzmeister David Pfeiffer: „Während manche Straßen in unmittelbarer Nähe zunehmend verfallen, hat die Stadt es geschafft, die Concordiastraße gefährlicher und stauanfälliger zu machen.“

Der Radweg verläuft jetzt zwischen einer Rechts-Abbiegerspur und einer Linksabbieger-Geradeaus-Spur. Aufgrund dieser Konstellation kommt es in den Stoßzeiten zu Staus. Autofahrer monieren, dass Verkehrsteilnehmer noch rasch vor der Kreuzung die Spur wechseln, wodurch Radfahrer gefährdet werden könnten. Verkehrs-Experten sehen darin hingegen eine deutliche Verbesserung, die Wegeführung kommt auch in anderen Metropolen zum Einsatz. Radfahrer und Fußgänger teilen sich dadurch nicht mehr einen gemeinsamen Weg.

Schwartzstraße soll ebenfalls neuen Radweg bekommen

Die Jungen Liberalen verweisen darauf, dass sich FDP-Politiker Marc Hoff schon 2019 in der Bezirksvertretung gegen das Vorhaben ausgesprochen habe. Der „Radweg-Wahnsinn der Bebelstraße“ sei nun auf die Concordia-Straße ausgeweitet worden. Juli-Chef Max Baum sagt: „Die Stadt plant ohne Unterlass weiter und als nächstes Projekt steht ein isolierter Radweg auf der Schwarzstraße an, der weder Links- noch Rechtsabbieger berücksichtigt. Auch dies können wir nicht unterstützen.“

Auf der Schwartzstraße am Rathaus sollen Radfahrer künftig ebenfalls auf der Straße fahren. Der 1,70 Meter breite Schutzstreifen soll vor der Kreuzung Mülheimer Straße zwischen Rechtsabbiegerspur und Geradeausspur geführt werden. Damit sollen gefährliche Situationen im Kreuzungsbereich vermieden werden. Außerdem sollen Radfahrer vor sogenannten „Dooring“-Unfällen geschützt werden. Bislang teilen sich Radfahrer und Fußgänger den Weg auf der Schwartzstraße. Da an der Straßenseite Autos parken, können durch unachtsames Türöffnen Radfahrer verletzt werden. >>>Lesen Sie auch: Allem Ärger zum Trotz: mehr Fahrradschutzstreifen geplant

Die Julis fordern von der Stadt, sich „zukünftig verstärkt auf die grundlegende Sanierung der Straßeninfrastrktur“ zu konzentrieren, „anstatt unzureichende Lösungen umzusetzen, die letztlich nur einen kleinen Teil der radfahrenden Bevölkerung zufriedenstellen“.