Oberhausen. Drei Stadtteile hat Oberhausen bislang. Nun kommen Pläne auf den Tisch, einen vierten zu gründen. Was dahinter steckt.

Ganz neu ist die Idee wahrlich nicht, kam sie doch schon mit den ersten Plänen für die Neue Mitte auf, nämlich einen vierten Stadtteil in Oberhausen zu gründen. Jetzt greift die CDU den Gedanken wieder auf, wenn sie über ihre Ziele für den Wohnungsbau spricht.

„Die Stadt verfügt noch über viele freie Flächen, die für Neubauten in Betracht kommen“, erläuterte Bau- und Planungsdezernent Thomas Palotz während der Klausurtagung. Allein auf dem Gebiet des ehemaligen Stahlwerks könnten bis zu 4000 Menschen ein neues Zuhause finden.

Abschied nehmen von einheitlichen Wohnkonzepten

Darüber hinaus bietet sich die Fläche im Schladviertel an, die Möbel XXL Lutz verlassen will und die die Stadt für die weitere Entwicklung übernimmt. Auch dort könnten weitere Wohnungen entstehen. Wenn es zu einem solchen Zuwachs kommen sollte, sieht die CDU gute Gründe, aus dem Trio an Stadtteilen ein Quartett werden zu lassen.

Der NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (Mitte) war zu Gast bei der Klausurtagung der CDU Oberhausen, v.l.: Denis Osmann (stellvertretender Fraktionsvorsitzender), Gundula Hausmann-Peters (stellvertretende Fraktionsvorsitzende), Karl-Josef Laumann, Simone-Tatjana Stehr (Fraktionsvorsitzende) und Werner Nakot (Bürgermeister)
Der NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (Mitte) war zu Gast bei der Klausurtagung der CDU Oberhausen, v.l.: Denis Osmann (stellvertretender Fraktionsvorsitzender), Gundula Hausmann-Peters (stellvertretende Fraktionsvorsitzende), Karl-Josef Laumann, Simone-Tatjana Stehr (Fraktionsvorsitzende) und Werner Nakot (Bürgermeister) © CDU Oberhausen

CDU setzt sich für den Einsatz von Seniorenlotsen ein

Da die Bevölkerung immer älter wird, steigt auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Damit sie möglichst lange in ihrer Wohnung leben können, sollen in Oberhausen Seniorenlotsen zum Einsatz kommen, fordert die CDU.

Deren Aufgabe soll darin bestehen, sich mit den Betroffenen auszutauschen und deren soziale Kontakte zu fördern.

Darüber hinaus machen sich die Christdemokraten dafür stark, dass Oberhausen an dem Landesprogramm „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege teilnimmt. Dessen Ziel besteht darin, Unternehmen zu unterstützen, deren Beschäftigte sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern.

Sollte es zu einer Besiedlung kommen, für die auch die Zeche Sterkrade gedacht ist, „möchten wir auf Qualität Wert legen“, erklärte Frank Bandel, Vorsitzender des Planungs- und Mobilitätsausschusses. Anfang der 90er Jahre habe man da unter Umständen nicht ausreichend darauf geachtet. Doch die Zeiten sind vorbei, hieß es bei der Tagung. Zudem soll die Stadt sich auch von „uniformen“, also einheitlichen Wohnkonzepten verabschieden, die vornehmlich aus Siedlungen mit Reihenhäusern bestehen. Stattdessen sollen auch mal Quartiere mit einem Mix aus Wohn- und Firmengebäude bestehen. Mit der scharfen Trennung von Arbeit und Wohnen soll es an solchen Standorten ein Ende haben.

Mit KI die Ampeln in Oberhausen steuern

Rechnung tragen soll die Stadt bei der Planung von Neubaugebieten dem gewünschten Umstieg vom Auto auf Bus, Bahn oder Rad. Insbesondere wünscht sich die CDU, dass auch die Zahl der vorgeschriebenen Stellplätze für ein Wohnhaus möglichst flexibel gehandhabt wird.

Wer nun mit dem Auto unterwegs ist - und hier denken die Christdemokraten vor allem an Berufspendler - steckt häufig im Stau, sagte Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr. Damit es mit dem Verkehr flüssiger vorangeht, sollen Ampeln mit Künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Die Belastung auf den Straßen will die CDU zudem mit digitalen Parkplatzfindern verringern, damit Suchende schneller am Ziel sind. Um den Parkdruck zu senken, brauche man auch Parkflächen. Mit Behörden und Firmen soll die Stadt sprechen, ob sie diese außerhalb üblicher Geschäftszeiten zur Verfügung stellen können.