Oberhausen. Eine Ölspur auf der Emscher sorgte im Juni für viel Aufsehen. Und Rätselraten: Was ist der Grund? Jetzt gibt es eine erste Erklärung.
Am 25. Juni 2023 ist auf der Emscher zwischen Oberhausen und Dinslaken eine starke Verunreinigung mit Öl aufgetreten. Der Bereich Umwelt der Stadt Oberhausen hat daraufhin in dem Fall ermittelt und eine mögliche Quelle der Verunreinigung ausfindig gemacht: eine Altlast auf dem Gelände von OQ Chemicals, vormals Ruhrchemie.
Das hat Dr. Mirko Matthias Lindic vom Bereich Umwelt der Stadt Oberhausen am Mittwoch im Umweltausschuss berichtet. Ab 26. Juni, einen Tag nach Beginn der Verunreinigung, hat der Fachmann nachgeforscht. Das Öl sei aus dem Deichkörper an der Emscher ausgetreten, in Höhe von OQ Chemicals. Der vorherige Starkregen hatte offenbar dazu geführt, dass Öl auf diese Weise in den Fluss gelangte. Bei der Quelle der Verunreinigung könne es sich eventuell um eine „sehr alte Altlast“ auf dem Gelände der ehemaligen Ruhrchemie in Holten handeln. Doch bewiesen sei das noch nicht, so der Umweltfachmann.
Gutachten wird erstellt – Sanierungsvorschlag soll nächstes Jahr vorliegen
Derzeit werde ein Gutachten erstellt. Bis zum zweiten Quartal 2024 soll ein konkreter Vorschlag erarbeitet werden, wie die besagte Altlast im Untergrund des Werksgeländes eventuell saniert werden kann. Bislang gebe es keine Hinweise, dass es durch den Ölfilm vom 25. Juni eine merkliche Schädigung von Flora und Fauna an der Emscher in diesem Bereich gegeben habe. Eine weitere Verunreinigung sei nicht festzustellen.
Offenbar handelte es sich um ein Ölgemisch, das in der Vergangenheit bei der Herstellung von Flugzeugbenzin eine Rolle spielte. Eventuell bildet die Quelle der Verunreinigung also ein Rückstand aus der einstigen Kriegsproduktion am Ruhrchemie-Standort.