Oberhausen. Im Stadtteil Lirich hat eine neue Tagespflege eröffnet. Auf der Rosenstraße 67 bietet ein privater Träger Platz für bis zu zwanzig Tagesgäste.
Seit dem 1. August hat in Lirich eine neue Tagespflege geöffnet. An der Rosenstraße 67 hat ein privater Träger eine ehemalige AWO-Pflegeschule saniert und einem neuen Zweck zugeführt. In der unteren Etage können bis zu 20 Seniorinnen und Senioren täglich betreut werden. Auf der zweiten Etage befindet sich eine Demenz-WG. Noch sind einige Plätze in der Einrichtung frei.
Inhaber Alexander Perepelitski eröffnete 2016 bereits eine Tagespflege im Stadtteil Schwarze Heide. In der Pandemie wollte der Unternehmer ein zweites Projekt in Oberhausen verwirklichen. Corona bremste den Umbau zunächst aus, erst Anfang 2022 konnten die Handwerker aktiv werden. Insgesamt flossen rund vier Millionen Euro in die Tagespflege „Sonnenschein“.
Bei einem Tag der offenen Tür konnten sich Besucherinnen und Besucher einen Eindruck der Räumlichkeiten verschaffen. Die Flure sind groß und klar strukturiert, mehrere Bäder lassen auch die Möglichkeit zu duschen. Im Aufenthaltsraum finden sich Sitzgelegenheiten und Tische. Die Küche ist offen und für jeden einsehbar. In zwei Räumen mit Ledersesseln können sich die Senioren ausruhen. >>> Abo-Falle: Warum man am Telefon niemals „Ja“ sagen sollte
Oberhausener Tagespflege: Sitzgymnastik und Hausmannskost
Einrichtungsleiterin Tanja Kunz betont das breite Angebot der Tagespflege. Am Tag der offenen Tür warfen die Seniorinnen und Senioren abwechselnd einen Ball zu einer Kursleiterin. Sitzgymnastik nennt sich das. Nach dem Frühstück um halb neun und der anschließenden Zeitungsrunde steht Bewegung auf dem Programm. Zunächst wird der Körper trainiert, dann der Geist. Das Gedächtnistraining kann digital erweitert werden. Im Aufenthaltsraum steht ein großer Fernseher, der mit einem Tablet bedient werden kann. „Wir können auch Karaoke machen“, sagt Kunz. Für frische Luft sorgt ein Außenbereich mit Terrasse samt Bänken.
Das Mittagessen trägt das Prädikat Hausmannskost. Eine Angestellte kümmert sich um Nahrhaftes wie Kartoffelsalat mit Würstchen. Danach können sich die Senioren ausruhen. Medizinische und pflegerische Angebote runden das Programm ab. Leistungen wie Fußpflege werden separat abgerechnet.
Oberhausener Tagespflege: 21 Euro Eigenbeteiligung
Wer sich für einen Platz in der Tagespflege interessiert, kann mit der Einrichtungsleiterin einen Termin zum Kennenlernen vereinbaren. Bei einem Schnuppertag können Tagesgast und Angehörige sich von dem Haus überzeugen. Maximal kann die Tagespflege am Standort in Lirich zwanzig Tagesgäste betreuen. Noch sind einige Plätze zu vergeben. In Lirich kümmern sich vier Pflegekräfte um die Tagesgäste. Es gibt einen Fahrdienst, der die Gäste von zu Hause abholen kann.
Rechenbeispiel
Der Pflegewegweiser NRW rechnet auf seiner Internetseite exemplarisch vor: Bei Kosten zwischen 50 und 90 Euro kann eine Person in Pflegegrad 4 eine Tagespflegeviermal die Woche besuchen. Übrig bleiben vom Budget über 1612 Euro noch rund 300 Euro für den Fahrdienst.
Mehr hilfreiche Informationen gibt es auf: www.pflegewegweiser-nrw.de
Die Eigenbeteiligung liegt bei 21,16 Euro. Damit werden die Kosten für die Unterkunft und die Verpflegung abgedeckt. Wie oft eine Seniorin oder ein Senior zur Tagespflege kommen kann, richtet sich nach dem Budget, das aus der Pflegestufe abgeleitet wird. Ab Pflegegrad 2 beteiligt sich die Pflegeversicherung an den Kosten. Das heißt in diesem Fall: 696 Euro stehen für einen Monat zur Verfügung. Kunz rechnet vor, dass hiervon der Besuch an fünf Tagen im Monat möglich ist. Das Budget erhöht sich je nach Pflegegrad. Bei Pflegegrad 3 liegt es bei 1298 Euro, bei Pflegegrad 4 bei 1612 Euro. Die höchste Stufe ist der Pflegegrad 5 (1995 Euro). Wenn Geld übrig bleibt, kann davon ein Fahrdienst bezahlt werden.