Oberhausen. Discounter Aldi Süd probiert im Revier einen Lieferdienst für Lebensmittel aus - und startet damit auch in Oberhausen. Das sagt die Konkurrenz.
Kunden aus Oberhausen können beim Handelsriesen Aldi Süd frische Produkte wie Obst, Gemüse, Brot, Käse oder Milch auch über das Internet bestellen. Zumindest auf Zeit. Das Unternehmen möchte im Ruhrgebiet einen Lieferdienst für Lebensmittel testen und hat dazu Mülheim, Duisburg und eben auch Oberhausen ausgewählt. Interessenten können sich bereits auf der Internetseite des Händlers registrieren. Zuvor hatte das Handelsblatt darüber berichtet.
Zwar betont Aldi Süd, dass es sich um einen lokalen und zeitlich begrenzten Testlauf handle, die Konkurrenz dürfte aber dennoch hellhörig werden. Allen voran der Lieferdienst-Vorreiter Picnic, der in Oberhausen seit 2021 nicht nur sein Liefergebiet massiv ausgebaut hat, sondern neben dem Oberhausener Zentrallager von Edeka viel Geld in eine eigene Vertriebshalle gesteckt hat.
Oberhausen: Aldi Süd testet Lieferdienst - Picnic bleibt gelassen
Auf dem Waldteichgelände entsteht für 150 Millionen Euro ein großes E-Food-Lager. Der Komplex soll Ende 2024 den Betrieb aufnehmen und in Oberhausen rund 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Edeka ist am ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Start-up Picnic beteiligt.
Auf den Aldi-Verstoß reagiert Picnic gelassen. Frederic Knaudt, Mitbegründer und Deutschland-Chef von Picnic, erklärt am Dienstag auf Anfrage der Redaktion: „Wettbewerb erhöht die Aufmerksamkeit für diesen riesigen Markt. Picnic bietet ein breites Sortiment und liefert immer gratis. Das macht den Einkauf für die breite Bevölkerung attraktiv.“
Oberhausen: Kunden können sich für Testphase registrieren
Bei Aldi konnten Kunden bereits seit einiger Zeit Artikel aus dem Nonfood-Bereich über das Internet bestellen. Nun kommen die frischen Lebensmittel unter dem Dachportal „Mein Aldi“ hinzu.
Dort werden rund 1300 Artikel zusammengefasst. Die Lebensmittel sollen genauso viel kosten wie in den Filialen. Derzeit führt Aldi aber eine Liefergebühr für Bestellungen unter 50 Euro auf. Diese beträgt 4,50 Euro. Ein Unterschied zum Mitbewerber. Der Mindestbestellwert liegt bei 20 Euro.
Picnic liefert nach dem Milchmann-Prinzip. Eine Straße wird mit Elektrofahrzeugen innerhalb eines durch die App nachvollziehbaren Zeitfensters angefahren. Auch Aldi will mit festen Zeitfenstern arbeiten.