Oberhausen. Premiere für den Elektrohändler DJI im Centro Oberhausen. Preise für Profi- und Hobbydrohnen reichen weit auseinander. Es gibt einige Regeln.

Die Schutzwände sind von den Glasschaufenstern entfernt. Seit Freitagmittag ist der neueste Shop im Centro Oberhausen eröffnet. Kunden schauen schon vor den ersten Verkäufen neugierig hinter die Absperrungen. Der chinesische Flugdrohnen-Spezialist DJI und der schwedische Kamerahersteller Hasselblad feiern im Revier eine Premiere.

„Dies ist der erste Flagshipstore in Deutschland, der beide Marken miteinander vereint“, sagt Christine Mohr von Solectric. Das Unternehmen aus Ubstadt-Weiher bei Karlsruhe ist wiederum der europäische Distributor des chinesischen Elektrospezialisten.

DJI stellt Kameradrohnen her. Hasselblad steht vor allem für Mittelkompaktkameras und gehört seit einigen Jahren zur Unternehmensgruppe von DJI.

Westfield Centro: Mini-Flugplatz dient zum Kennenlernen

Deren Drohnenfachgeschäfte gibt es bislang nur in Frankfurt und München. DJI expandiert stark auf dem deutschen Markt. Noch in diesem Jahr kommt ein Store in Berlin, im kommenden Jahr in Hamburg hinzu.

„Wir öffnen im Centro auf knapp 200 Quadratmetern“, sagt Store-Manager Volkan Kavas. Zum Laden gehört ein Mini-Flugplatz, auf dem Drohnen gestartet und kurz auf und ab bewegt werden können. „Das dient dazu, um sich einen kurzen Eindruck zu verschaffen. Oder festzustellen, welche Lautstärke die Drohne besitzt.“ Rundflüge sind im Einkaufszentrum nicht möglich.

Die Ladenzeile befindet sich im Erdgeschoss neben dem Mitteldom. Nebenan öffnet der Jeanshändler Levi's. Der DJI-Shop ist überwiegend in Anthrazit-Farbtönen gehalten. Auf Stehtischen liegen die verblüffend kompakten Fluggeräte, um begutachtet zu werden. Die chinesische Zentrale des Drohnenhändlers war in sämtliche Arbeitsschritten eingebunden. Mohr: „Die Shops haben in China dasselbe Erscheinungsbild.“

Westfield Centro: Viele Regeln bei Flügen mit Kameradrohnen

DJI möchte Einsteiger wie Fortgeschrittene erreichen. Das sind Wanderfreunde, die ihre Urlaubsroute dokumentieren, Youtuber, Vlogger, Firmen oder Vereine. Dass Drohnen natürlich nicht dafür genutzt werden dürfen, um munter den Nachbarn auszuspionieren, versteht sich von selbst.

Es gibt viele Orte, an denen es streng verboten ist, die Drohnen starten zu lassen. Mohr: „Dazu gehören zum Beispiel das Umfeld von Flughäfen, Innenstädte oder Autobahnen.“ Es gelten Abstandsregeln. Eine Orientierungshilfe soll eine DJI-App liefern, die Flugverbotszonen am Standort anzeigt.

Interessierte sollten sich rechtzeitig über das Regelwerk informieren. Dieses geht nämlich ordentlich in die Breite. So sind Flüge erst ab 16 Jahren möglich - manchmal aber zusammen mit einer erwachsenen Person erlaubt, wenn diese alle Voraussetzungen erfüllt. Piloten müssen sich über das Luftfahrtbundesamt registrieren. Leichte Spielzeugdrohnen fallen aber nicht darunter. Wer draußen fliegt, benötigt außerdem eine passende Drohnen-Haftpflichtversicherung. Bei vielen Drohnen, je nach Gewicht, braucht man schon mindestens einen kleinen EU-Drohnenführerschein.

Westfield Centro: Auch das Handy gehört oft zur Steuereinheit

Auch die Flughöhe, erklären die DJI-Mitarbeiter, ist auf 120 Meter gedeckelt, selbst wenn die Geräte technisch ein Vielfaches mehr schaffen. Wer höher hinaus möchte, benötigt eine Genehmigung. Piloten müssen zudem darauf achten, dass die eigene Drohne ohne Hilfsmittel noch mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Die DJI-Experten gehen von einer Flugweite von knapp 300 Metern aus. Technisch seien mehrere Kilometer möglich. Ein Akku hält je nach Modell zwischen 28 und 46 Minuten. Wechselakkus gehören bei einigen Sets schon dazu.

Die Drohnen werden mit Controllern gesteuert, die ein Videodisplay besitzen und ein wenig an die Steuereinheit der Playstation erinnern. Auch das eigene Handy kann bei einigen Modellen als Monitor-Ersatz aufgesteckt werden. Rückkehr-Funktionen sollen die Drohne automatisch zum Startpunkt zurückführen, falls zum Beispiel der Akku schlapp macht.

Westfield Centro: Drohnen kosten zwischen 300 und 5000 Euro

Bleibt die spannende Frage: Was kosten die Freizeit-Drohnen eigentlich? Die Preise gehen weit auseinander. Das billigste Modell „DJI Mini SE“ ist etwa so groß wie eine Herdplatte und mit 249 Gramm nur so schwer wie ein Apfel. Die Kamera bietet HD-Bilder, aber noch keine 4K-Qualität. Preis: ab 300 Euro.

Für den Rolls Royce in der DJI-Flotte steht dagegen die „DJI Mavic 3-Serie“, die mit weiterführenden Modellen und Ausführungen bis zu 5000 Euro kostet. Hier sind gestochen scharfe Bild-Auflösungen schon in 8K möglich.

Bilder und Videos lassen sich meist auf SSD-Speicherkarten sichern. Diese können nach der Landung auch kontaktlos auf den eigenen Rechner zur Nachbearbeitung übertragen werden.

>>> Drohnen für Profis: Von der Landwirtschaft bis zur Feuerwehr

DJI-Partnerfirma Solectric hat sich nicht nur auf Fluggeräte für Privatpersonen spezialisiert. Das Unternehmen verkauft auch deutlich größere Profidrohnen.

Diese werden von Landwirten für die Agrarwirtschaft, Kommunen für die Gebietsvermessung und Feuerwehren an gefährlichen Orten samt Infrarotkameras genutzt.