Oberhausen. Das Großfestival „Olgas Rock“ hat die Fans in Oberhausen überzeugt. Bürger fragen sich allerdings, wie es mit der matschigen Wiese weitergeht.
Die Gitarren-Riffs sind verstummt. T-Shirts und Hosen haben sich nach einer spritzigen Schlammparty längst in der Trommel der Waschmaschine gedreht. Das Großfestival „Olgas Rock“ hat vor einer Woche rund 18.500 Fans nach Oberhausen gelockt. Spuren sind im Osterfelder Olga-Park weiterhin deutlich sichtbar. Die feuchte Wiese hat Tausenden tanzenden Liebhabern von Rock, Punk, Pop und Metal nachgegeben.
Seit dem späten Dienstag können Spaziergänger wieder durch die Wege der ehemaligen Landesgartenschau stöbern. Einige Bürger sorgen sich nun aber um den Zustand der Park-Wiese. Bleiben tiefe Furchen und schlammige Einöden bestehen?
Olga-Park: Nasser Untergrund - Landwirt muss noch warten
Kevin Kerndl vom Musikverein RockO, der „Olgas Rock“ seit mehr als zwei Jahrzehnten gemeinsam mit dem Kulturbüro der Stadt Oberhausen veranstaltet, beruhigt: „Wir werden die Parkwiese nicht in diesem Zustand belassen.“ Das Grün werde in Abstimmung mit den Servicebetrieben Oberhausen (SBO) wieder hergerichtet.
Auch ein Oberhausener Landwirt ist mit eingebunden. Christoph Köster aus dem Stadtnorden hilft mit Profi-Maschinen in der Anlage aus. Denn die Arbeiten sind kein Selbstläufer. Der immer noch viel zu nasse Untergrund erfordert erst einmal: Geduld!
Landwirt Köster, der sich schon ein Bild in der Parkanlage gemacht hat, weiß um die Kniffe: „In einem matschigen und zu nassen Untergrund lassen sich keine Samen für eine neue Wiese aussäen. Ideale Bedingungen finden wir vor, wenn es staubt.“ Daher muss die Olga-Wiese noch ordentlich trocknen. Die Planer gehen von mindestens einer Woche aus.
Olga-Park: Kreiselegge und Wiesenwalze sind im Einsatz
Neben dem schlammigen Zustand gibt es eine weitere Herausforderung: Durch Bühnen-Transporter, Radlader und ausfahrende Getränkewagen haben Fahrzeugreifen tiefe Furchen hinterlassen, die zuerst begradigt werden müssen. Diese sollen mit Mutterboden aufgefüllt werden.
Bevor die Aussaat der Wiesensamen beginnt, wird der Boden gelockert. Es kommt eine Kreiselegge zum Einsatz, weiß Landwirt Köster. Mit einer Wiesenwalze wird der Boden zudem verdichten. So werden Unebenheiten beseitigt. Danach soll es im Park, wie nach vorherigen Ausgaben der Rock-Fete, wieder ordentlich sprießen.
Schon vor dem Festival hatten die Veranstalter lange Wasserschläuche und Pumpen eingesetzt, um die Olga-Wiesen von Wasserpfützen zu befreien. Am Festival-Freitag hielt der Untergrund noch stand. Am Samstag folgte dagegen eine ordentlich Schlammschlacht.
Olgas Rock: Finanzielles Fazit zum Festival steht noch aus
Trotz der schwierigen Bodenverhältnisse sind die Veranstalter mit der 22. Ausgabe der Umsonst-und-draußen-Fete zufrieden - auch wenn etwas weniger Zuschauerinnen und Zuschauer kamen als erwartet. Über den Freitag (11. August) verteilt sahen 6500 Fans die Bands wie The Rumjacks und Sänger wie Voodoo Jürgens. Am Samstag (12. August) machten trotz des verregneten Mittags knapp 12.000 Anhänger bei Auftritten von Any Given Day, Slime und Lostboi Lino mit.
Mit welchem finanziellen Ergebnis „Olgas Rock“ aus den zwei „Feier-Tagen“ kommt, wird zurzeit ermittelt. Noch sind nicht alle Rechnungen für Personal, Sicherheit und Bands eingegangen. Da das Gratis-Festival keinen Eintrittspreis verlangt, sind die Macher verstärkt auf Erlöse durch Getränke oder Fanartikel angewiesen.
>>> Neben „Olgas Rock“ feiert „Ruhr in Love“ im Osterfelder Park
Im Olga-Park, dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau in Osterfeld, dürfen zwei große Freiluft-Festivals feiern. „Olgas Rock“ startete im Jahr 2000 und bedient Fans von Rock, Punk, Pop und Metal. Die Planer haben sich mittlerweile das zweite August-Wochenende als wiederkehrendes Feierdatum ausgesucht. 2023 kamen 18.500 Fans.
Während bei „Olgas Rock“ der Eintritt frei ist, kosten Tickets bei der Elektro-Sause „Ruhr in Love“ Geld - zuletzt im Vorverkauf rund 40 Euro. Das Festival mit Techno, House und Hardcore startet stets am ersten Juli-Wochenende und lässt statt an zwei nur an einem Tag feiern. Die Veranstalter von „Ruhr in Love“, die Firma I-Motion aus Mülheim-Kärlich, ist vertraglich verpflichtet, die durch das Festival entstandenen Schäden im Olga-Park zu ersetzen. 2023 kamen 33.000 Fans.