Oberhausen. Für 19 Millionen Euro entsteht im Oberhausener Stadtteil Osterfeld ein Komplex aus Aula, Bibliothek und Jugendzentrum. So ist der Stand.

An dem Tag, als Oberbürgermeister Daniel Schranz die Baustelle in Osterfeld besuchte, herrschte gähnende Leere. Nur zwei Arbeiter schnitten auf der riesigen Betonplatte Eisenstäbe ab. Betriebsferien.

Die Betriebsferien sind beim Bau des 19 Millionen Euro teuren „Multifunktionskomplex“ natürlich eingerechnet. Nicht einkalkuliert ist der verregnete Juli. „Der Starkregen macht das Arbeiten schwerer“, berichtet Projektleiter Lukas Wolski von den Service-Betrieben Oberhausen. Folien decken den Beton ab, auf dem Material haben sich große Pfützen gebildet.

Großprojekt in Osterfeld ist im Zeitplan

Mit Verzögerungen rechnet der SBO-Fachmann allerdings nicht: Läuft es nach Plan, soll der Rohbau Im Januar fertig sein. Im Herbst 2024 wird mit der Fertigstellung gerechnet. Dann bekommen die Osterfelderinnen und Osterfelder endlich zu sehen, was sich derzeit hinter meterhohen Zäunen nur erahnen lässt.

Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (Mitte) beim Besuch in Osterfeld. Von links: Die Beigeordneten Michael Jehn und Jürgen Schmidt, SBO-Betriebsleiter Andreas Kußel, Projektleiter Lukas Wolski.
Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (Mitte) beim Besuch in Osterfeld. Von links: Die Beigeordneten Michael Jehn und Jürgen Schmidt, SBO-Betriebsleiter Andreas Kußel, Projektleiter Lukas Wolski. © Funke Foto Services | Gerd Wallhorn

Die Stadtspitze ist überzeugt von der Strahlkraft, die dieser dreigeschossige Bau im Stadtteil entfalten kann. Oberbürgermeister Daniel Schranz sieht in der Zukunft „ein neues Stadtteilzentrum für Osterfeld“, das „nicht nur wichtig, sondern auch schön“ werde. In dem Gebäudekomplex ist die Aula untergebracht, die für Veranstaltungen außerhalb der Schule genutzt werden kann. Mehr als die Hälfte der Fläche nimmt die Stadtteilbibliothek ein. Zudem zieht ein Jugendzentrum ein.

Großbaustelle in Osterfeld: Bälle flogen über den Bauzaun

Der Baustart verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Im Erdreich entdeckten die Arbeiter eine Fernwärme-Anlage der EVO, die umgesiedelt werden muss. Außerdem stellte sich der Boden als nicht so tragbar heraus, wie ursprünglich angenommen. Ein anderes Problem bekam die Baufirma kreativ in den Griff: Weil in den Pausen immer wieder Bälle über den Bauzaun flogen, baute sie kurzerhand ein Fangnetz auf. „Die Mitarbeiter mussten hin und wieder die Bälle suchen“, erzählt Wolski.

Das Land NRW fördert den Multifunktionskomplex mit 13,7 Millionen Euro. Der Beigeordnete Michael Jehn ist optimistisch, dass die anvisierten 18,9 Millionen Euro reichen werden. Die Preissteigerungen der vergangenen Monate seien bereits einkalkuliert gewesen.