Oberhausen. Die Styrumer Bürgerschaft zeigt sich verärgert über die Entscheidung der Sparkasse Oberhausen, den Geldautomaten lahmzulegen.
Trotz der akuten Gefahr, dass auswärtige Banden ins Stadtgebiet Oberhausen einreisen und vor allem alleinstehende Geldautomaten in die Luft jagen, kämpfen ganze Wohnquartiere für ein eigenes Ausgabegerät für Bargeld.
In einem offenen Brief an die Sparkassen-Vorstände Oliver Mebus und Thomas Gäng schreibt der Styrumer Bürgerverein, die Bevölkerung im Oberhausener Süden sei bestürzt über die Entscheidung der Stadtsparkasse, den Geldautomaten an der Ecke Lothringer Straße/Josefstraße außer Betrieb zu nehmen. Der Vorstand hatte diesen strikten Schnitt bei vier Standorten mit Geldautomaten in Oberhausen Anfang Juni gemacht, nachdem Ende Mai eine Geldautomaten-Bande den Vorraum der Osterfelder Filiale der Volksbank-Rhein-Ruhr in die Luft gesprengt hatte, um an Bargeld zu kommen. Geschlossen wurden die Sparkassen-Automaten Alstaden-West, Styrum, Alsfeld und Tackenberg. Sie sind nun so gekennzeichnet, dass auch Fremden klar wird: Hier ist kein Bargeld mehr im Automaten vorhanden.
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Der Styrumer Bürgerverein hat nun beobachtet, wie in den vergangenen Wochen insbesondere ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen ratlos vor dem einstigen Geldautomaten in Styrum stehen. Die Wegstrecke bis zur Sparkasse an der Marktstraße oder an der Bebelstraße sei für ältere und gehbehinderte Personen ein Hindernis.
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In seinem Schreiben kritisiert der Styrumer Bürgervereinsvorstand, allen voran Gerd Tenoth, die Informationspolitik des Sparkassen-Vorstandes: „Insbesondere für ältere Mitbürger wäre eine begleitende direkte Information der Stadtsparkasse in Briefform sehr unterstützend gewesen. Gerade den Älteren fehlen die Alternativen oder die Kenntnisse darum.“
Noch bevor der Brief aus Styrum der Öffentlichkeit bekannt geworden ist, hat der Sparkassen-Vorstand reagiert: Zwei der vier akut geschlossenen Geldautomatenstandorte sollen wieder eröffnet werden – allerdings erst in einem Jahr: Styrum und Alstaden-West. Dafür bestellt der Vorstand jeweils einen 22 Tonnen schweren Geldautomaten-Bunker für jeweils über 100.000 Euro. Die Liefer- und Montagefristen dafür ziehen sich allerdings über viele Monate dahin, weil die Nachfrage der Geldbranche nach diesen Geldbunkern momentan sehr hoch ist.