Oberhausen. Ein Essener fühlt sich vom Westfield Centro in Oberhausen diskriminiert. Er bekam Hausverbot. Nun meldet sich die Links-Fraktion zu Wort.
Die Linke Liste fordert im Fall des Esseners Elvis Toulan Fioklou eine „lückenlose Aufklärung“. Der Fraktionsvorsitzende Yusuf Karaçelik reagiert damit auf den Bericht dieser Redaktion über den 19-jährigen Essener, der ein Hausverbot im Westfield Centro Oberhausen bekommen hat. Elvis Toulan Fioklou hatte mit mehreren Freunden das Einkaufszentrum besucht, die Security warf sie raus - grundlos, wie der dunkelhäutige Abiturient findet.
Das Centro argumentiert mit der härteren Sicherheitslinie nach mehreren gewalttätigen Vorfällen im Centro. Der Essener hatte mit drei Freunden das Centro im Februar besucht. Als die Gruppe eine befreundete Gruppe traf, seien die acht Jugendlichen – sieben davon mit schwarzer Hautfarbe – nur Minuten später rausgeworfen worden.
Linke Liste: Kritik an „ausweichender“ Antwort des Centro-Managers
Ein Generalverdacht gegen Jugend-Gruppen sei „absolut unzulässig“, sagt Karaçelik. „Unsere Fraktion fordert zu erfahren, aus welchem Grund die betroffene Jugend-Gruppe das Centro verlassen sollte und darüber hinaus Hausverbote ausgesprochen wurden. Es ist außerdem von Interesse, aus welchen Gründen die Security ausgerechnet diese Jugend-Gruppe angesprochen hat. Außerdem wollen wir wissen, welche Qualifikationen das Security-Personal in den Bereichen Deeskalations- und Antidiskriminierungstrainings aufweist. Zu guter Letzt steht die Frage im Raum, welche Lehren und Schlüsse das Centro-Management aus diesem Vorfall zieht.“
Die Antwort des Centro-Managers auf eine Anfrage dieser Redaktion bezeichnet Karaçelik als ausweichend: „Es kann doch nicht sein, dass der Vorwurf einer rassistischen Behandlung von Jugendlichen im Raum steht und das Centro-Management sich durch allgemeines Geplänkel einer externen Firma aus der Affäre ziehen will.“ Detail-Fragen hatte Manager Andreas Ulmer unbeantwortet gelassen.
AfD lobt „konsequentes Durchgreifen“
Auch die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) reagierte auf den Bericht. Die Oberhausener Fraktion bedankt sich beim Centro-Management für das „konsequente Durchgreifen gegen größere Gruppen“. Sie habe schon in der Vergangenheit ein strikteres Vorgehen angemahnt. „Wir hoffen, dass man dieser Linie treu bleibt, damit sich jeder im größten Einkaufszentrum Europas sicher fühlen kann.“