Oberhausen. Einmal im Jahr ermittelt der Immobilienverband Deutschland (IVD) aktuelle Immobilienpreise für NRW anhand echter Verkäufe. Oberhausen ist dabei.

Hohe Zinsen, hoher Sanierungsbedarf von Altbauten durch neue Klimaschutzgesetze, real sinkende Kaufkraft von Familien – die Preise von Wohnhäusern und Eigentumswohnungen sind unter Druck. Im neuen einmal jährlich aktualisierten Preisspiegel 2023 für Wohnimmobilien des Immobilienverbandes IVD West ist dies bisher allerdings kaum ablesbar – erst recht nicht für Oberhausen.

Die Preise sind nach Einschätzung von Peter Wallisch, Vorstand des IVD West, noch relativ robust, auch wenn sich im Ruhrgebiet bereits ein Rückgang der gewünschten Verkaufspreise im ersten Quartal 2023 abzeichnet: „Die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie Anfang 2022, die Prognose für die kommenden Monate ist stabil.“

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Die Preise für Einfamilienhäuser (guter Wohnwert) liegen nach der IVD-Datensammlung aus 150 NRW-Städten in den Großstädten an der Rheinschiene zwischen 800.000 und einer Million Euro. In den Ruhrgebietsmetropolen werden zwischen 500.000 und 600.000 Euro verlangt. In kleineren Gemeinden im Sauerland oder am Niederrhein handelt man solche Immobilien häufig für Preise um 200.000 Euro.

In Oberhausen stiegen sogar die Verkaufspreise von Reihenhäusern

Im Vergleich zu Anfang 2022 hat der Immobilienverband für Oberhausener Reihenhäuser sogar steigende Preise um etwa acht Prozent ermittelt. So lag der Durchschnittspreis eines gebrauchten Reihenhauses mit einem einfachen Wohnwert bei 250.000 Euro (2022: 240.000 Euro), mit einem mittleren Wohnwert bei 310.000 Euro (290.000 Euro) und mit einem guten Wohnwert bei 370.000 Euro (340.000 Euro). Für die Zukunft geht der Verband der Makler und Hausverwalter davon aus, dass die Preise stabil bleiben. Nicht alle ortskundigen Makler sehen das derzeit allerdings so.

Nach der Analyse des Immobilienverbandes IVD West sind auch die Preise für Bestands-Eigentumswohnungen in Oberhausen von Anfang 2022 bis Anfang 2023 nochmals angezogen – wenn auch nur leicht um rund drei Prozent. Der Quadratmeter-Kaufpreis erhöhte sich danach von 1700 auf 1850 Euro (einfacher Wohnwert), von 2000 auf 2100 Euro (mittlerer Wohnwert), von 2500 auf 2650 Euro (guter Wohnwert) sowie von 2900 auf 3000 Euro (sehr guter Wohnwert).

Zum Vergleich: Zwischen Bonn und Düsseldorf liegen die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand (guter Wohnwert) bei 3700 bis 5500 Euro je Quadratmeter. Im Ruhrgebiet beträgt die Spanne zwischen 2000 und 3100 Euro. Und in ländlichen Kommunen bleiben die Preise meist unterhalb der Schwelle von 2000 Euro.