Oberhausen. In vielen Städten des Ruhrgebiets gibt es schon einen solchen Service. Nun zieht Oberhausen nach: Bald soll’s auch hier Trinkwasserbrunnen geben.
Bürgerinnen und Bürger sollen künftig an heißen Sommertagen öffentliche Trinkwasserbrunnen in Oberhausen nutzen können. Das hat der Stadtrat jetzt beschlossen. SPD und CDU hatten sich zuvor längere Zeit für dieses Thema engagiert und entsprechende Anträge gestellt. Die SPD stimmte im Umweltausschuss sogar einem ergänzenden Antrag der CDU zu, um das Projekt auf den Weg zu bringen.
Der Vorstoß der beiden Parteien ist bundespolitisch fundiert: Mit dem neu gefassten Wasserhaushaltsgesetz hat die Bundesregierung einzelne Vorschriften der EU-Trinkwasser-Richtlinie umgesetzt. Frei verfügbares Leitungswasser mit Hilfe von Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten gehört nun zur kommunalen Daseinsvorsorge. Städte sollen also künftig Trinkwasserbrunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen aufstellen, sofern dies technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht.
Die neue Regelung zielt darauf ab, möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu ermöglichen. Leicht verfügbares Trinkwasser gilt darüber hinaus als ein wichtiger Baustein städtischer Hitzeaktionspläne, um die Menschen besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen sommerlicher Gluthitze zu schützen.
Trinkwasserbrunnen in Oberhausen: Fünf Punkte sollen reaktiviert werden
Die von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) in Oberhausen einst betriebenen fünf Trinkwasserbrunnen mussten aus hygienischen Gründen vor einiger Zeit außer Betrieb genommen und abgebaut werden. Jetzt rücken diese fünf Standorte wieder in den Blick. Der Sprecher der SPD im Umweltausschuss, Manfred Flore, machte in der Sitzung deutlich, dass nach seinem Kenntnisstand das RWW diese fünf Brunnen auf jeden Fall wieder aktivieren werde. Künftig können die Oberhausener also an folgenden Punkten öffentlich ihren Durst stillen: Wasserstraße/Kastellstraße in Holten, Großer Markt in Sterkrade, Altmarkt, Saporishja-Platz und Marktstraße, Höhe Hausnummer 186. Die Brunnen sollen nach aktuellem hygienischen Standard neu installiert werden.
CDU-Sprecher Frank Bandel hatte in der jüngsten Ausschusssitzung nun eine ergänzende Anregung parat: Um auch an weiteren Standorten im Stadtgebiet Trinkwasser öffentlich zur Verfügung stellen zu können, soll die Verwaltung die Anschaffung mobiler Trinkwasserspender nach dem Vorbild von Bochum prüfen. Mögliche Standorte für die Sommermonate sollen ermittelt werden. Wie Frank Bandel im Ausschuss erklärte, werden diese mobilen Spender vor Ort jeweils an Hydranten angeschlossen. Die Ergebnisse der Prüfung sind den Fachausschüssen und dem Stadtrat vorzulegen. Auch die mobilen Trinkwasser-Servicepunkte sollen also möglichst schnell auf den Weg gebracht werden.
„Viele Menschen haben an heißen Sommertagen nicht genug Trinkwasser dabei“
„Viele Menschen haben an heißen Sommertagen nicht genug Trinkwasser dabei“, sagte Manfred Flore im Verlauf der Ausschussdebatte. Deshalb sei es gerade in einer Zeit des Klimawandels und zunehmender Rekordhitze sinnvoll, sich um dieses immer wichtiger werdende Alltagsthema zu kümmern. Auf der Königstraße in der Nachbarstadt Duisburg ist beispielsweise erst im März ein neuer Trinkwasserbrunnen installiert worden. Das Thema hat die Rathäuser in der gesamten Region erreicht und in vielen Städten sind neue Trinkwasserbrunnen bereits in Betrieb.