Oberhausen. Holten gilt als der Mittelalter-Stadtteil Oberhausens. Dieses Potential soll besser genutzt werden. Welche Ideen gibt’s? Wann wird das umgesetzt?

Schon bald wird die künftige Neugestaltung von Holten konkret: Bis zum September 2024 sollen detaillierte Projekte erarbeitet werden, für die dann Geld aus der Städtebauförderung beantragt werden kann. Zuvor können die Holtener Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen dazu einbringen.

Diesen Zeitplan haben Alfred Körbel und Dennis Sakowski vom Dortmunder Büro „plan-lokal“ jetzt im Saal des Kastells Holten vorgestellt. Rund 40 Bürgerinnen und Bürger hatten sich dort zum Auftakt-Forum mit dem Titel „Perspektive Holten“ versammelt. Das Dortmunder Büro ist von der Stadt Oberhausen damit beauftragt, auf der Grundlage des bereits erstellten und im Mai 2022 vom Stadtrat beschlossenen Rahmenplans Holten ein Integriertes Handlungskonzept zu erarbeiten, um dem Stadtteil in den nächsten zehn bis 15 Jahren neue Impulse zu geben.

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Die Planer wollen dabei die Bürgerinnen und Bürger möglichst eng einbinden und haben vier konkrete Handlungsfelder ausgemacht: das Kastell Holten, die Altstadt, der Marktplatz und das Emscher-Ufer. Im Saal des Kastells versammelten sich die Teilnehmer an vier Marktständen, um zu diesen Punkten Ideen und Vorschläge einzubringen. Schnell entwickelten sich hier rege Gespräche. Die Identifikation mit dem Stadtteil ist groß. Auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf konnten die Gäste mit Klebepunkten vermerken, wie sehr sie sich für Holten interessieren. Die allermeisten blauen Punkte landeten weit im positiven Bereich.

Von der historischen Straßenbeleuchtung bis zur Revitalisierung der Synagoge

Die ersten, sehr vielfältigen Ideen zur Holtener Zukunft, die in den nächsten Monaten noch konkretisiert werden müssen, können sich sehen lassen: eine historische Straßenbeleuchtung für Altstadt und Kastellpark zum Beispiel; eine Revitalisierung der historischen Synagoge als Begegnungsstätte; ein neuer Stadtgraben, der – etwa im Bereich des Kastellparks – an die mittelalterlichen Wurzeln Holtens erinnert; ja sogar an einen Wiederaufbau der einstigen Stadttore denken die Holtener.

Auch das Kastell soll als Veranstaltungsstätte und Kulturzentrum gestärkt werden. Hausfassaden sollen mit Hilfe öffentlicher Mittel saniert werden. In Nähe der renaturierten Emscher könnte ein Sport- und Bewegungspark eingerichtet werden. Generell sollen an geeigneten Stellen neue Sport- und Bewegungsmöglichkeiten entstehen; Fußgänger und Radfahrer sollen gefördert und den ihnen gebührenden Straßenraum bekommen.

Planer haben bereits ein Förderprogramm im Visier: „Lebendige Zentren“

„Das ist ein wichtiges Forum für Holten, dem in diesem Sommer und Herbst noch weitere Bürgerbeteiligungen folgen werden“, sagte am Rande der Veranstaltung SPD-Ratsmitglied Helmut Brodrick, der sich seit Jahren vor allem für die zeitgemäße Neugestaltung des Marktplatzes einsetzt. Die Planer haben bereits ein bestimmtes Förderprogramm des Bundes ins Visier genommen, aus dem Geld für Holten fließen soll: „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ lautet der Titel dieses Fördertopfes, mit dessen Hilfe das Städtebauministerium Stadt- und Ortskerne aufwerten und revitalisieren will. Holten rechnet sich hier realistische Förderchancen aus.

Und es soll nicht nur in Steine investiert werden. Auch an ein Stadtteilmanagement ist gedacht; also an einen verlässlichen „Kümmerer“ für Holten, der mitten im Stadtteil ein Büro bezieht und als Adressat für Alltagssorgen und Beschwerden zur Verfügung steht.

Rund zwei Stunden diskutierte das Auftakt-Forum im Kastell die Holtener Zukunft. Die intensive Debatte soll mit weiteren kreativen Treffen fortgesetzt werden.