Oberhausen. Die Ordensschwester arbeitete und lebte in der Oberhausener Helios St. Elisabeth Klinik. Jetzt verlässt Schwester Cordula Oberhausen.

Wenn Patientinnen und Patienten entlassen wurden, wenn Pflegekräfte nach Hause gingen, blieb Schwester Cordula. Die Seelsorgerin arbeitete und lebte in der Helios St. Elisabeth Klinik in Oberhausen. Doch nun, nach 36 Jahren, verlässt die einzige dauerhafte Bewohnerin das Krankenhaus an der Josefstraße. Sie geht mit 94 Jahren in den Ruhestand und zieht in dieser Woche ins Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth.

Der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Beckmann bezeichnete die 94-Jährige gerne als „gute Seele der Klinik“. Von ihrem Zimmer neben der Kapelle aus konnte Schwester Cordula die Patientinnen und Patienten besuchen. Verpflegt wurde sie vom Krankenhaus. Denn ihr Zimmer hatte keine Küche. „Egal ob für unsere Patientinnen und Patienten oder unsere Kolleginnen und Kollegen – Schwester Cordula hatte zu jeder Tages- und Nachtzeit ein offenes Ohr, war dabei immer warmherzig und unerschütterlich im Glauben“, sagt Beckmann. „Wir werden sie hier vermissen.“

Mitarbeitende schenkten ihr eine Gartenbank

Den Stellenwert von Schwester Cordula (mit bürgerlichem Namen Magdalena Föthen) in der Klinik beschreibt auch ein Dankesgeschenk im Jahr 2021. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten für sie eine Gartenbank angeschafft, damit sie einen schönen Platz draußen hatte. „Hier kann ich dann die Sonne genießen und in Ruhe das Treiben der Klinik beobachten“, sagte die bescheidene Geistliche damals.

Vor zwei Jahren schenkten die mitarbeitende Schwester Cordula eine Gartenbank.
Vor zwei Jahren schenkten die mitarbeitende Schwester Cordula eine Gartenbank. © Helios St. Elisabeth

Das Treiben der Klinik wird sie demnächst aus der Ferne verfolgen. Das Mutterhaus des Ordens befindet sich in Essen. Auch die Fertigstellung des Neubaus wird Schwester Cordula damit nicht mehr vor Ort erleben. „Die Entscheidung fiel mir nicht leicht“, wird Schwester Cordula in einer Mitteilung des Krankenhauses zitiert. 2019 feierte sie ihren 90. Geburtstag in der Klinikkapelle. Für sie ein besonderer Moment: „Von diesen Begegnungen bin ich immer noch ganz erfüllt. Daher möchte ich mich nun lieber persönlich und einzeln von den Menschen verabschieden, die mir über viele Jahre im Elisabeth Krankenhaus ans Herz gewachsen sind.“

Mit dem Weggang der Ordensschwester endet ein historisches Kapitel. Die barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth gründeten 1864 das Krankenhaus und waren bis 2011 auch dort tätig. Schwester Cordula war die letzte Vertreterin der Barmherzigen Schwestern, die sich an der Josefstraße um kranke Menschen kümmerte. „Schwester Cordula war über so viele Jahre ein wichtiger Teil und eine Stütze unserer Klinik“, sagt Klinikgeschäftsführerin Anna Berrischen. „Wir bedauern ihren Weggang sehr und wünschen ihr alles erdenklich Gute in ihrem neuen Zuhause in Essen.“