Oberhausen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seine Tester wieder losgeschickt. Nur ein Oberhausener Bahnhof ist ausgezeichnet. Die Ergebnisse im Detail.
- Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat alle Bahnöfe in der Region analysiert und bewertet
- Die vier Bahnhöfe in Oberhausen schneiden unterschiedlich ab.
- Nur einer ist besonders gut. Ein anderer hat sein Jahren Mängel
Oberhausen, deine Bahnhöfe! Im aktuellen VRR-Stationsbericht schneidet bloß ein Bahnhof „hervorragend“ ab. Holten wird von den Profitesterinnen und -testern am besten bewertet. Der Hauptbahnhof ist noch „ordentlich“, Sterkrade und Osterfeld-Ost allerdings bleiben „entwicklungsbedürftig“. Vor allem beim Thema Barrierefreiheit tut sich nichts. Dieser Punkt wurde schon in der Vergangenheit kritisiert.
Der VRR-Stationsbericht soll die Stärken und Schwächen im Verbundgebiet offenlegen. Er gibt der Öffentlichkeit Auskunft, welche der 295 Bahnhöfe unzureichend und welche auf einem guten Weg sind. Immerhin konnten die Tester bei 96 Prozent der Bahnhöfe zufriedenstellende bis hervorragende Ergebnisse attestieren.
Bahnhof Holten ist inzwischen ausgezeichnet
Einer davon ist im Oberhausener Stadtteil Holten. Der Bahnhof, beliebter Einstiegspunkt für Pendler, hat sich „gemausert“. 2019 war der Haltepunkt noch stark verbesserungswürdig. Im darauffolgenden Jahr waren die Tester „zufrieden“. Ein Jahr später, als das Bewertungssystem vierstufig wurde, bekam der Bahnhof das Prädikat „ausgezeichnet“, und damit die beste Note. Fahrgastinformationen sind top, die Barrierefreiheit mittlerweile gegeben. Nur bei der Aufenthaltsqualität könnte Holten noch zulegen. Allerdings kommt der Bahnhof auf ein zufriedenstellendes Ergebnis, und damit auf das beste im Stadtgebiet.
Die Fahrgastinformationen sind auch in den anderen Revierstädten kaum ein Problem. Die Betreiber haben kräftig aufgerüstet, am Hauptbahnhof wurden jüngst neue Digital-Tafeln angebracht. Dafür hat die Bahn rund eine Million Euro investiert. Allein der Bahnhof in Sterkrade könnte noch besser werden. Die Tester waren zufrieden, immerhin die zweithöchste Kategorie.
Sterkrade soll endlich aufgebessert werden
Schwieriger wird es bei der Aufenthaltsqualität. In dieser Kategorie fallen regelmäßig Bahnhöfe aus den Ruhrgebietsstädten negativ auf. In Oberhausen bietet sich ein ähnliches Bild. Am Bahnhof Sterkrade kümmern sich zwar Bahnhofspaten um die Sauberkeit. Allerdings reicht das auch nicht aus, um bei den Testern ein positives Bild zu hinterlassen. Zudem wurden im November zwei defekte Beleuchtungen auf den Bahnsteigen festgestellt. Allerdings: Der Bahnhof Sterkrade wird gerade wegen der Betuwe-Linie aufwendig umgebaut. Insgesamt fünf Jahre sollen die Arbeiten dauern und sich positiv auf die Aufenthaltsqualität auswirken. So soll der Angstraum Unterführung angepackt werden. Durch eine Verbreiterung und von innen beleuchtete Glaswände soll der Durchgang heller werden. Das lässt sich die Stadt zwölf Millionen Euro kosten. Zudem sollen die Zugänge fahrrad- und rollatorfreundlich werden.
Das Sorgenkind bleibt der Bahnhof Osterfeld-Ost. Auch hier stellten die Tester Mitte November zwei defekte Beleuchtungen im Zugangsbereich fest. Wie in Sterkrade konnten die Ergebnisse bis heute nicht die Tester überzeugen. Schon 2018 fiel der Bahnhof etwa in der Kategorie Graffiti durch und kam nur auf ein befriedigendes Gesamtergebnis. Bei der Barrierefreiheit sehen die Tester einen „sehr hohen Handlungsbedarf“. Für Menschen mit Gehbehinderungen wird der Zugang zu den Gleisen durch Stufen erschwert, Orientierungshilfen für den Weg zum Bahnsteig fehlen. Die Krönung: Ein Schild weist unverhohlen auf die Mängel am engen Bahnsteig hin: Die Durchfahrt sei für Rollstuhlfahrer nicht geeignet.