Oberhausen. Am 15. März ist Weltverbrauchertag. Die Beratungsstelle Oberhausen warnt aus diesem Anlass vor unseriösen Kreditanbietern.

Inflation und rapide gestiegene Energiepreise bringen immer mehr Menschen auch in Oberhausen in finanzielle Schwierigkeiten. Um laufende Rechnungen zu begleichen, reicht das vorhandene Einkommen bei manchen Menschen nicht mehr aus. Ein Kredit erscheint vielen als einziger Ausweg.

„Kredite als schnelle Lösung bei Geldproblemen sind oft ein Trugschluss“, warnt Angelika Wösthoff, Leiterin der Beratungsstelle Oberhausen der Verbraucherzentrale NRW anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März. „Hinter manchen Krediten verbergen sich hohe Kosten. Auch unseriöse Anbieter treiben ihr Unwesen.“

Wer finanzielle Probleme habe, sollte sich so früh wie möglich mit seinem Budget auseinandersetzen und den monatlichen Einnahmen die Ausgaben gegenüberstellen. Übersteigen die Ausgaben die Einnahmen und sind keine Einsparungen möglich, sollten man sich bei einer anerkannten Schuldnerberatung Hilfe holen.

Wichtige Tipps, um Kreditfallen zu vermeiden

Mit diesen Tipps können Verbraucherinnen und Verbraucher Kreditfallen erkennen und umgehen:

Klein- und Kurzzeitkredite meiden: Anbieter solcher Kredite werben regelmäßig mit niedrigen Kreditsummen, die in sehr kurzer Zeit verfügbar und rückzahlbar sind. Der Kreditabschluss soll unkompliziert über das Internet möglich sein – angeblich „ideal“, um zum Beispiel Energierechnungen zu begleichen. Diese Kreditformen können aber sehr teuer werden. Denn neben dem meist hohen Zinssatz werden oft sogenannte „optionale Zusatzleistungen“ angeboten, die sehr teuer sein können.

Kreditvermittlungen misstrauen: Angebliche Kreditvermittler locken in Anzeigen mit „unbürokratischen, problemlosen Sofort-Krediten – auch wenn die Hausbank Probleme macht“. Hier ist ganz besondere Vorsicht geboten. Solche Vermittlungen bieten häufig keine Darlehen an, sondern Verträge zur „Vermögensverwaltung“ oder „Finanzsanierungen“. Diese sind für Darlehen-Suchende jedoch wertlos.

Dubiose Anbieter erkennen: Häufig versuchen unseriöse Anbieter, besonders Menschen mit mäßiger Bonität anzulocken. „Kredite ohne Schufa“ klingen auf den ersten Blick attraktiv, haben aber oft einen dubiosen Hintergrund. Denn seriöse Kreditvergabe setzt regelmäßig eine Bonitätsprüfung voraus.

Dispokredit nicht ausreizen: Auch der allseits bekannte Dispo kann zur Kostenfalle werden, wenn er nicht schnell wieder ausgeglichen wird. Wird dieser regelmäßig genutzt, um die monatlichen Lebenshaltungskosten zu decken, kann er – bei Zinssätzen von derzeit um die zehn Prozent und mehr – den Einstieg in die Überschuldung bedeuten.

Bei Geldsorgen frühzeitig Hilfe holen: Wer absehen kann, dass hohe Rechnungen drohen, die nicht mehr bezahlt werden können, sollte so schnell wie möglich eine anerkannte – möglichst kostenfreie – Schuldnerberatungsstelle aufsuchen.

Weitere Informationen zu Kreditfallen und wie man sie vermeidet, sowie eine Checkliste zu Fallstricken bei der Kreditaufnahme gibt es unter: www.verbraucherzentrale.nrw/kreditfallen. Ist die Kreditfalle schon „zugeschnappt“, hilft die Beratungsstelle Oberhausen per Mail, telefonisch oder nach vorheriger Terminvereinbarung. Die Kontaktdaten finden Ratsuchende unter www.verbraucherzentrale.nrw/oberhausen