Oberhausen. Die Warenhauskette will 52 Filialen schließen. Oberhausen ist nicht betroffen. Die Kunden und Mitarbeitenden reagieren erleichtert.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will 52 ihrer Filialen schließen, um das Unternehmen zu retten. Das Centro Oberhausen ist nicht betroffen. Die Filiale soll wie die in Mülheim und Bochum bestehen bleiben. Damit behält das Centro Oberhausen einen seiner ersten Mieter. Offen soll aber noch sein, wie viele Arbeitsplätze die verbleibenden Standorte auf Dauer behalten und wie groß die Verkaufsflächen künftig ausfallen.
Kurzfristig Betriebsversammlung einberufen
Am Montagvormittag (13. März) deutete in der Filiale im Centro zunächst einmal nichts darauf hin, dass an diesem Tag die Entscheidung über die Zukunft des Standorts verkündet wird. Eine Rabattwerbung reiht sich an die nächste, auf beiden Etagen des Kaufhauses ist allerhand los, Kunden ganz unterschiedlichen Alters sind in den Gängen unterwegs, darunter Courth-Moritz Voß (30). Das Schicksal von Galeria Kaufhof sei ihm schon sehr wichtig, beispielsweise weil er hier häufiger Schuhe oder Kleidung kaufe.
Als dann um 13.30 Uhr über Lautsprecher die Durchsage erfolgt, eine halbe Stunde später werde wegen einer Betriebsversammlung die Filiale für ein paar Minuten geschlossen, schauen einige Leute etwas irritiert. Auch die Aushänge an den zahlreichen Eingängen machen manche Besucher stutzig. Bevor dann die Rolltore runter gehen und die Türen schließen, beteuert eine Verkäuferin: „Wir sind gleich wieder für sie da, das dauert nur zehn Minuten“.
Wolfgang und Marion Korus drücken beim Verlassen den Beschäftigten die Daumen. Das Paar ahnt, dass es um die Zukunft des Standorts geht, haben in den vergangenen Monaten die Nachrichten aufmerksam verfolgt. „Wir sind alle paar Wochen hier, möchten das Angebot nicht missen. Denn Kaufhäuser, die ein solches breites Sortiment unter einem Dach vereinen, gibt es doch kaum noch.“
Trotz positiver Entscheidung bleiben wohl noch offene Fragen
Mit der Unterbrechung von zehn Minuten klappt es zwar nicht ganz, aber nach 20 Minuten öffnet die Filiale wieder, eine ganze Reihe von Besuchern wartet bereits. Auch wenn die Beschäftigten sich nicht äußern, kann man einigen dann doch eine Erleichterung anmerken. Eine Kundin, die für ihren Enkel Pokémon-Karten haben möchte und bis zum Einlass ausharrte, geht auf eine Verkäuferin und ihren Kollegen zu, sagt nur ein Wort „Und?“ Als sie das Lächeln der Mitarbeiter sieht, reagiert sie prompt: „Das freut mich“. Manchmal bedarf es bei einer Verständigung auch keiner Worte.
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Derweil warten draußen noch Michaela Junker (39) und Sabrine Kowalski (42). Beide kommen aus Bottrop und sind, wie sie erzählen, regelmäßig in Oberhausen. „Bei uns gibt es ja leider Karstadt nicht mehr.“ Dass nun die Filiale im Centro weiterbesteht, „darüber sind wir wirklich froh, für uns ist das einfach recht nah“.
Wie es nun mit den 77 „Fortführungsfilialen“, wie das Unternehmen die verbleibenden Standorte nennt, konkret weitergeht, gilt als offen. In den vergangenen Wochen hat Medienberichten zufolge der Insolvenzverwalter mehrfach angedeutet, dass auch dort noch Stellen wegfallen könnten. Denkbar sei zudem auch, Verkaufsflächen zu verkleinern.
Im Centro verfügt Galeria Kaufhof über 17.000 Quadratmeter. Erst vor fünf Jahren ließ das Unternehmen die Filiale für rund fünf Millionen Euro umbauen und modernisieren. In Lohn und Brot sind am Standort rund 200 Beschäftigte.
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