Oberhausen. Der ukrainische Künstler Zukentiy Gorobyov stellte in Oberhausen seine Werke aus. Nun kehrt er zurück – und muss vielleicht bald kämpfen.

In seiner Heimat herrscht Krieg. Eine Kunstausstellung, die auch seine Werke zeigte, brachte ihn nach Oberhausen. Vorübergehend, denn am Samstag macht sich Zukentiy Gorobyov wieder auf den Weg in seine Heimatstadt Kiew. Doch ein Stück von ihm bleibt: eine einst trist-graue Mauer an der Stöckmannstraße ziert nun sein Wandbild.

Der 39-Jährige war auf Einladung des Oberhausener Künstlerkollektivs Kitev in Oberhausen. Bis Freitag waren seine Bilder in der Ausstellung „Records of Resistance – Zeugnisse des Widerstands“ im Unterhaus an der Friedrich-Karl-Straße zu sehen, eine Arbeit des ukrainischen Projektes Biruchiy.

„Stand with the victims of war“ steht auf der Wand an der Stöckmannstraße geschrieben: „Steht an der Seite der Kriegsopfer“ (frei übersetzt). Zukentiy Gorobyov weiß, was Krieg bedeutet. Was es bedeutet, wenn Raketen die Heimat zerstören. Wenn Menschen sterben. Wenn man täglich ums Überleben, auch das kulturelle Überleben kämpfen muss. Mehrfach seit Kriegsbeginn vor einem Jahr wurde Kiew bereits angegriffen.

In diese Heimat kehrt er nun zurück – wohlweislich, dass auch er vielleicht bald zur Waffe greifen muss, um das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer zu verteidigen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er bislang zwar nicht als Soldat eingezogen. „Dies kann aber noch passieren. Und dann bin ich bereit“, sagt Zukentiy Gorobyov.