Oberhausen. Die Polizei Oberhausen gibt ihr Präsidium in der Innenstadt auf und erwägt womöglich einen Umzug in die Neue Mitte. Warum sie in die City gehört.

Es wäre eine fatale Entscheidung, das Oberhausener Polizeipräsidium in der Neuen Mitte anzusiedeln. Es ist schmerzlich genug, dass die Behörde das historische Präsidium am Friedensplatz aufgibt. Verlässt sie auch noch gänzlich die Innenstadt, werden sich die Menschen in der dicht bewohnten alten Mitte im Stich gelassen fühlen.

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Oberhausen wird immer sicherer. Das belegen die Kriminalitäts-Statistiken der vergangenen Jahre. Doch das Umfeld des Hauptbahnhofes ist regelmäßig Schauplatz vieler Polizeimeldungen: Schlägereien, Drogendeals und andere Delikte sorgen immer wieder für große Verunsicherung bei den Menschen der alten Mitte. Das subjektive Sicherheitsgefühl schwindet.

Menschen benötigen Fürsorge

Nein, die Präsenz eines Präsidiums allein verhindert kein Verbrechen. Es hat aber Signalwirkung an die Bürgerinnen und Bürger: Wir sind für Euch da, wir sorgen für Euren Schutz, wir sind Teil der Stadtgesellschaft. Für wen soll die Polizei in der Neuen Mitte da sein? Gerade die Randzone an der Essener Straße ist kaum bewohnt; Gewerbegebiete brauchen keine besondere Fürsorge, Menschen schon.

Selbstverständlich muss die Polizei die räumliche Ausstattung erhalten, die sie für ihre Arbeit benötigt. In der Innenstadt trifft sie dabei auf Probleme, die auch Unternehmen und Wohnungsbauer plagen: Der Platz ist rar. Und dennoch steht die Polizei und vor allem das NRW-Innenministerium, das am Ende die Entscheidung trifft, in der Pflicht, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Präsidium in der Innenstadt zu halten.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

Ist eine Fläche zu klein, können Bauherren auch in die Höhe und Tiefe bauen. Zudem hat die Stadt zugesichert, der Polizei entgegenzukommen, möglicherweise lassen sich weitere Flächen im Umfeld nutzen. Man muss nun gemeinsam nach Wegen suchen – der Wille sollte schon jetzt da sein.