Oberhausen. Schmerzpatienten standen in Oberhausen vor verschlossenen Türen. Klinikbetreiber Ameos sagt: „Wir haben die Patienten umfassend informiert.“
Mehrere Patientinnen und Patienten haben sich bei dieser Redaktion gemeldet, weil die Schmerzambulanz des Ameos-Klinikums St. Marien Oberhausen für sie überraschend geschlossen war. Der Klinikbetreiber selbst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Gerüchten zufolge hing die vorübergehende Schließung damit zusammen, dass die Leiterin der Ambulanz in den Ruhestand gegangen und ihre Nachfolge nicht geklärt war. Nun meldet sich Ameos zu Wort und erklärt: Die Nachfolge steht fest, die Schmerzambulanz in Osterfeld kann in absehbarer Zeit wieder öffnen.
Die Leitende Oberärztin der Klinik für Schmerzmedizin am St. Marien Klinikum, Dr. Anna Christina Knauber, soll die Ambulanz zukünftig leiten. Dafür habe Ameos aber eine persönliche Genehmigung, eine „Ermächtigung“ für die Oberärztin bei der Kassenärztlichen Vereinigung beantragen müssen. Und die Kassenärztliche Vereinigung habe über diese erst im Januar entscheiden können, erklärt Ameos.
>>>Hier gibt es den Artikel zur vorübergehenden Schließung der Schmerzambulanz<<<
Doch warum hat sich der Prozess so lange hingezogen, wo doch der Ruhestand der bisherigen Ambulanzleiterin Dr. Elke Fortkamp-Schneider schon länger im Voraus bekannt gewesen sein muss? Zumal es um Schmerzpatientinnen und -patienten geht, die auf ihre Behandlung und Medikamente angewiesen sind. „Die Nachfolgeregelung war nicht frühzeitig absehbar, daher brauchte es etwas bis zur Genehmigung“, erklärt Ameos-Sprecher Gerald Baehnisch.
Ameos gibt an, die Patienten frühzeitig informiert zu haben
Dass nicht alle Betroffenen über die vorübergehende Schließung der Schmerzambulanz Bescheid wussten, bedauert er und versichert: „Wir haben die Patienten umfassend informiert.“ Ende Oktober 2022 hätten alle, die einen Termin in der Schmerzambulanz wahrnahmen, einen mündlichen Hinweis und Handzettel bekommen. Auch auf der Internetseite von Ameos ist die einigermaßen versteckte, aber fettgedruckte Information zu finden. Ebenso hätten die Arztpraxen von der vorübergehenden Schließung gewusst. Denn in der Regel kann jeder Arzt starke Opioide auf einem „Betäubungsmittel“-Rezept verschreiben. Auf einem Schild an der Ambulanz-Tür habe Ameos außerdem darüber aufgeklärt, dass voraussichtlich Ende Januar der Betrieb wieder aufgenommen werden könne.
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Allerdings: Eine Presseinformation hat Ameos an die Medien nicht herausgegeben.
Dr. Knauber weist zudem darauf hin, dass Patientinnen und Patienten vorsorglich mit Rezepten versorgt wurden und keine Termine für Januar ausgemacht worden sind. Dass ein Ehepaar anderes berichtet, verwundert die Ärztin. Sie habe mit den Eheleuten erst vor wenigen Wochen telefoniert.
Ohnehin sei die Schmerzambulanz weiterhin telefonisch erreichbar unter der bekannten Nummer 0208 8991 6940. Wann genau wieder Termine stattfinden und Rezepte ausgestellt werden können, ist noch offen. Die Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung sei unterwegs.
Gerald Baehnisch rechnet mit einer Öffnung in einer bis anderthalb Wochen. „Wir wissen um die Dringlichkeit und werden die Schmerzambulanz so schnell wie möglich in Betrieb nehmen.“