Oberhausen. In der Energiekrise kommt es aufs Stromsparen an. Doch manche Angebote sind unseriös. Die Verbraucherzentrale Oberhausen warnt.

Derzeit viel beworbene Produkte wie sogenannte Stromsparboxen und Heizlüfter für die Steckdose sind oft wirkungslos, wenn es darum geht, Strom- und Heizkosten zu sparen. Vor solchen Angeboten warnt die Energieberatung Oberhausen der Verbraucherzentrale NRW.

Aktuell finden Verbraucherinnen und Verbraucher vermehrt Onlinewerbung für kleine Geräte zum Einstecken in die Steckdose, die angeblich eine Senkung der Stromkosten bieten oder als günstige Alternative zur Raumheizung für Wärme sorgen sollen.

Die Stromsparboxen etwa sollen eine angebliche Stabilisierung des Haushaltsstroms garantieren und bis zu 90 Prozent Energie einsparen. Die Geräte in der Größe eines WiFi-Repeaters würden die sogenannte Blindleistung reduzieren. Sie ist ein Nebenprodukt bei der Stromlieferung und pendelt zwischen Empfänger und Erzeuger. Allerdings: Diese Blindleistung wird für private Haushalte generell überhaupt nicht berechnet und von den meisten Stromzählern nicht einmal erfasst.

Die angebotenen Heizlüfter sollen als mobile Heizung mit dem aufgeheizten Luftstrom für unmittelbare Wärme sorgen, etwa in kleineren Räumen oder direkt am Arbeitsplatz. Die kompakten Heizlüfter werden ebenfalls direkt in die Steckdose gesteckt. Dort würden sie angeblich effizient für Wärme im ganzen Raum sorgen und damit Kosten sparen. So zumindest das Werbeversprechen vieler Hersteller.

Verbraucherschützer: Ein schwarzer Klotz ohne jede Wirkung

Energieexperte Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW warnt: Die beworbenen Stromsparboxen seien gänzlich wirkungslos. Das Onlineportal „heise online“ hat laut Energieexperte Demandt herausgefunden, dass in einer der untersuchten Stromsparboxen ausschließlich ein Überspannungsschutz, eine Leuchtdiode und ein schwarzer Klotz verbaut worden seien. Der besagte Klotz habe gar keine technische Funktion. Käuferinnen und Käufer könnten nicht einmal die Anschaffungskosten der Box durch Energieeinsparungen hereinholen, da das Gerät durch den Betrieb der Leuchtdiode sogar mehr Strom verbrauche, als es einsparen soll.

Die Steckdosen-Heizlüfter seien technisch in der Kategorie Werbemittel und Gadgets einzuordnen. Die kleinen Geräte seien als Heizungsalternative schlichtweg ungeeignet. Sie hätten wenig Heizleistung, verbrauchten im Dauerbetrieb trotzdem sehr viel Strom und ersetzten keine Raumheizung. Dies gelte genaugenommen auch für den Einsatz herkömmlicher Heizlüfter, die nur räumlich und zeitlich begrenzt eingesetzt werden sollten. Geräte dieser Art verbrauchen laut Energieexperte ebenso massiv Energie und belasten die Stromrechnung. Geld sparen könne man mit ihnen jedenfalls nicht.

Guter Rat für Verbraucher: Energiesprechstunde und Online-Seminar

Tipps zum tatsächlichen Energiesparen erhalten Ratsuchende bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale in Oberhausen. Persönlich innerhalb der Energiesprechstunde mittwochs von 10 bis 13 Uhr im Technischen Rathaus Sterkrade oder unter 0208 91108630.

Am Mittwoch, 30. November, findet von 19 bis 20 Uhr zudem ein Online-Seminar „Energiesparen im Alltag – auch beim Geschenkkauf“ statt. In dem Seminar geben die Energie-Fachleute neben Geschenkanregungen viele wertvolle Tipps zum Energiesparen. Infos und Anmeldung: www.verbraucherzentrale.nrw/veranstaltungen