Oberhausen. Gemeinschaftliches Wohnen gilt als Mittel gegen Vereinzelung und Vereinsamung. Die Stadt Oberhausen will ein solches Projekt gezielt fördern.

Die Stadt Oberhausen will ein neues Projekt des gemeinschaftlichen Wohnens in Oberhausen möglichst zügig verwirklichen. Eine zweieinhalbstündige Konferenz im Elly-Heuss-Knapp-Quartier hat jetzt die Weichen für dieses ambitionierte Vorhaben gestellt.

„Gemeinschaftliches Wohnen“ – das bedeutet gruppenorientiertes Wohnen als Projekt. Menschen schließen sich freiwillig und bewusst zusammen, um bestimmte Bereiche ihres Lebens, etwa den Einkauf oder Hobbys, miteinander zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. So finden sie mehr soziale Kontakte und erfahren Vertrauen und kontinuierlichen Rückhalt – gerade in Zeiten zunehmender sozialer Vereinzelung und Vereinsamung kann gemeinschaftliches Wohnen das Leben lebenswerter und einfacher machen.

Im Klartext: Wenn es etwa der hochbetagten Seniorin nicht mehr gelingt, die neue Glühbirne am Kronleuchter in ihrem Wohnzimmer einzuschrauben, sind die Nachbarn zur Stelle; wenn den gestressten Eltern das Einkaufen mal zu zeitaufwendig wird, ist ebenfalls nachbarschaftliche Unterstützung garantiert. Natürlich muss auch die entsprechende Immobilie für so eine Lebensform geeignet sein, etwa einen Gemeinschaftsraum oder einen gemeinsam zu nutzenden Garten bieten. Zudem sollten sich die Nachbarn untereinander einigermaßen gut verstehen.

„Mögliche Interessenten gewinnen“

„Wir wollen ein solches Projekt in Oberhausen vorantreiben“, sagt Strategiedezernent Ralf Güldenzopf jetzt zum Abschluss der Konferenz mit Fachleuten aus Wohnungsbau und Verwaltung. Und: „Wir wollen das Thema in Oberhausen bekannter machen, um auf diesem Weg mögliche Interessenten zu gewinnen.“

Neşe Özçelik ist im Bereich Chancengleichheit die zuständige Fachfrau für das Vorhaben. „Der demografische und soziale Wandel verändert zunehmend die Anforderungen an das Wohnen“, unterstreicht sie. Konkrete nachbarschaftliche Netze und nachbarschaftliche Unterstützung würden immer wichtiger. Neşe Özçelik: „Dies betrifft besondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität, zum Beispiel ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern.“

„Die Vorzüge liegen auf der Hand“

Strategiedezernent Ralf Güldenzopf und Neşe Özçelik (Bereich Chancengleichheit)
Strategiedezernent Ralf Güldenzopf und Neşe Özçelik (Bereich Chancengleichheit) © FFS | Michael Dahlke

Viele Wohnungsunternehmen haben bereits auf diese Entwicklung reagiert und nehmen Angebote des gemeinschaftlichen Wohnens in ihre Projektliste auf, in denen das Engagement und die Selbstorganisation der Bewohnerinnen und Bewohner einen besonderen Stellenwert haben.

Ob Jung oder Alt, Familien oder Alleinlebende – immer mehr Menschen begeisterten sich für gemeinschaftliches Wohnen; Kommunikation, gegenseitige Unterstützung im Alltag, eine verlässliche Nachbarschaft – die Vorzüge dieser alternativen Wohnform lägen auf der Hand, ist sich Neşe Özçelik sicher.

Die Stadt möchte diese Entwicklung auch in Oberhausen unterstützen. Nach der Auftaktkonferenz sind nun in schneller Folge weitere Infotreffen in den Stadtteilen geplant, zu denen alle Interessierten eingeladen sind. In den jeweiligen Quartiersbüros können sich Bürgerinnen und Bürger jeden Alters über mögliche Wohnformen informieren und eventuelle Mitstreiter kennenlernen.

Termine in den Quartiersbüros

Termine in den Quartiersbüros sind: am Dienstag, 25. Oktober, im Quartiersbüro Mitte/Styrum, von 14 bis 16 Uhr; am Mittwoch, 26. Oktober, im Quartiersbüro Alstaden/Lirich, von 14 bis 16 Uhr; am Donnerstag, 27. Oktober, im Quartiersbüro Osterfeld, von 14 bis 16 Uhr; am Freitag, 28. Oktober, im Quartiersbüro Oberhausen-Ost, von 11 bis 13 Uhr; am Mittwoch, 2. November, im Quartiersbüro Sterkrade-Nord, von 15 bis 17 Uhr; und am Donnerstag, 3. November, im Quartiersbüro Sterkrade-Mitte, von 14 bis 16 Uhr.