Oberhausen. Eines der wichtigsten Projekte der Stadtumgestaltung läuft jetzt in Oberhausen-Sterkrade: Der neue Kleine Markt entsteht. Endlich!

Die jahrelangen, ärgerlichen Verzögerungen haben endlich ein Ende. Die Umgestaltung des Kleinen Marktes in Sterkrade läuft auf vollen Touren – es handelt sich um die derzeit größte innerstädtische Baustelle in Oberhausen. Das alte Pflaster ist längst weg. Für die Neugestaltung kreisen jetzt die Baggerschaufeln. Im Frühjahr 2023 soll alles fertiggestellt sein, wenn der Zeitplan eingehalten wird.

Der Kleine Markt gilt als zentraler Treffpunkt des Citylebens im Stadtnorden. Um das Projekt vorzubereiten, hatte es mehrere Workshops gegeben, in denen auch die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Vorschläge einbringen konnten. Das Büro „Kraft.Raum.“ (Krefeld) erhielt schließlich den Zuschlag für das beste Konzept zur Gestaltung des wichtigen Innenstadt-Areals. Das entschied ein Preisgericht unter Vorsitz des Bonner Landschaftsarchitekten Stephan Lenzen – schon im April 2019 allerdings! Erst über drei Jahre später geht es nun also an die konkrete Umgestaltung.

Die Umgestaltung läuft: Ein großes Baustellenschild am Kleinen Markt zeigt den Entwurf.
Die Umgestaltung läuft: Ein großes Baustellenschild am Kleinen Markt zeigt den Entwurf. © FFS | Oliver Müller

Und das sind die Eckpunkte des Projektes: Die imposante Platane in der Platzmitte bleibt erhalten und wird durch eine runde Sitzgelegenheit ergänzt. Damit die Platane nicht beschädigt wird, ist sie besonders geschützt worden und ein Baumgutachter kümmert sich eigens um ihr Wohlbefinden während der Bauphase.

Im Süden der Platzfläche wird künftig ein Fontänenfeld mit mehreren Wasserdüsen im Sommer für Abkühlung sorgen. Zudem wird die Platzfläche mit einem neuen Belag gestaltet, der eine offene Fläche als Bühne für das städtische Leben bildet.

13 neue Bäume für vier gefällte Bäume

Der neue Kleine Markt wird auch umwelttechnisch den neuesten Stand spiegeln: Das Entwässerungssystem wandelt sich von einem Mischwasser- zu einem Trennsystem. Regen- und Schmutzwasser erhalten also jeweils ein eigenes Leitungssystem. So kann der Regen künftig durch die neuen Baumrigolen langsam versickern. Hiervon profitieren die Bäume; die Kanalisation wird so gerade bei Starkregen entlastet. Vier Bäume sind im vorigen Dezember für den Umbau gefällt worden. Zum Ausgleich sollen 13 neue Bäume gesetzt werden, wenn die Arbeiten fertiggestellt sind.

So sieht der Entwurf für die Umgestaltung aus.
So sieht der Entwurf für die Umgestaltung aus. © funkegrafik | Helge Hoffmann

Die Planer bemühen sich, die Baustelle in enger Abstimmung mit den vielen Geschäftsleuten vor Ort abzuwickeln. Nach den Tiefbauarbeiten in der Mitte des Platzes folgt die Pflasterung im Bogen von der Steinbrinkstraße (Bereich Deutsche Bank) bis zur Bahnhofstraße. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die Bahnhofstraße.

Die Baustelle soll jeweils so eingerichtet werden, dass entlang der Geschäfte eine Lauffläche von drei Metern bleibt. Bei den Arbeiten soll darauf geachtet werden, dass stets ein provisorischer Zugang zu den Geschäftseingängen besteht und die neue Pflasterung in diesem Bereich zügig erfolgt. Auch das Team des Stadtteilbüros verfolgt die Neugestaltung fortlaufend und hält den Kontakt zu den Planern und den Geschäftsleuten.

1,1 Millionen Euro werden bereitgestellt

Fördermittel von rund 1,1 Millionen Euro für den Umbau hat die Bezirksregierung zur Verfügung gestellt. Ob die Baukosten noch steigen werden, ist derzeit unklar. Fest steht allerdings: Die beliebte „Spätschicht“ als Feierabendmarkt im Stadtnorden, der reguläre und stets gut besuchte Wochenmarkt und die Attraktionen der Fronleichnamskirmes – sie alle sollen hier ab 2023 ein zeitgemäßes Zuhause finden.