Oberhausen. Die Rettungswache Nord ist startklar. Mit ihr wird die Rettung im Stadtnorden von Oberhausen sicherer. Jetzt gab es die offizielle Einweihung.

Die Menschen im äußersten Stadtnorden von Oberhausen können ab sofort ziemlich sicher sein, dass im Falle des Falles ein Rettungsfahrzeug innerhalb der vorgeschriebenen Frist von maximal acht Minuten bei ihnen ist. Die Rettungswache Nord macht’s möglich.

Oberbürgermeister Daniel Schranz hat jetzt die neue Rettungswache an der Schmachtendorfer Straße 24 offiziell eingeweiht. Dort ist rund um die Uhr an sieben Tage pro Woche ein Rettungswagen der Berufsfeuerwehr stationiert.

„Mit der neuen Rettungswache Nord bauen wir den Schutz der Bevölkerung weiter aus – die Rettungswagen erreichen schneller ihre Einsatzorte und damit die Menschen in Not“, wird Oberbürgermeister Daniel Schranz in einer aktuellen Mitteilung der Stadt zitiert.

Seit dem 23. August 2022 hat die Feuerwehr Oberhausen bereits einen Probebetrieb gefahren, um technische Einrichtungen und Übertragungswege zur Einsatzleitstelle in der Praxis zu testen. Die erste Bilanz fällt eindrucksvoll aus: Bis zum 31. August ist der Rettungswagen nach Angaben der Stadtpressestelle bereits 50 Mal vom neuen Standort ausgerückt.

Für den Notfall gerüstet

In der Wache Nord gibt es eine unabhängige Stromversorgungsmöglichkeit für den Notfall (Batterien und Generatoren).

Zudem ist der Heizbetrieb relativ autark. Strom wird über die Photovoltaikanlage generiert, die zum Betrieb der Luft-Wärmepumpe im Außenbereich beiträgt. Das Gebäude ist somit nicht an das Erdgasnetz angeschlossen.

Bei den Einsätzen der Rettungstransportfahrzeuge (RTW) gilt besagter Acht-Minuten-Richtwert, der möglichst eingehalten werden soll. Das gelingt mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet aber nur, wenn zu den bisherigen Standorten – das sind die Feuer- und Rettungswache 1 an der Brücktorstraße und die Feuer- und Rettungswache 2 an der Dorstener Straße – neue Standorte im äußersten Stadtnorden und im äußersten Stadtsüden hinzukommen.

Auch im Stadtsüden soll entsprechend noch eine weitere Rettungswache entstehen, ebenfalls in Regie der Servicebetriebe Oberhausen (SBO). Anfang August sind die Wegerechte für das Grundstück am Rehmer in Alstaden vertraglich gesichert worden. Die Baugenehmigung ist erteilt. Nach der entsprechenden Ausschreibung sollen die Arbeiten im November beginnen.

„Großer Schritt zur Sicherung der Bevölkerung“

„Mit der Wache Nord ist im Oberhausener Norden ein großer Schritt zur Sicherung der Bevölkerung im Notfall gelungen. Dies werden wir auch im Oberhausener Süden umsetzen“, unterstreicht Dezernent Michael Jehn. Feuerwehrchef Jürgen Jendrian ergänzt ganz in diesem Sinn: „Kurze Wege und schnelles Handeln können im Notfall Leben retten. Durch den neuen zusätzlichen Standort können wir die Einsatzstellen noch schneller erreichen.“ Durch die kürzeren Wege würden zudem die gefährlichen Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn verkürzt. Jede Einsatzfahrt berge ein großes Gefährdungspotenzial, denn Einsatzfahrten seien Ausnahmesituationen im Straßenverkehr für alle Beteiligten.

Offizielle Einweihung der Rettungswache Nord: Oberbürgermeister Daniel Schranz (Mitte) mit Vertretern von Stadt, Feuerwehr und SBO.
Offizielle Einweihung der Rettungswache Nord: Oberbürgermeister Daniel Schranz (Mitte) mit Vertretern von Stadt, Feuerwehr und SBO. © FFS | Kerstin Bögeholz

Die geschätzten Baukosten liegen für die Rettungswache Nord laut Stadtpressestelle bei rund 1,4 Millionen Euro ohne Außenanlagen. Die Finanzierung der Rettungsdienste wird von Ländern und Kommunen sowie den Krankenkassen der gesetzlichen Krankenversicherung aufgebracht.

Die Nutzfläche im Mannschaftstrakt beträgt 152 Quadratmeter, die Fahrzeughalle schließt sich mit 71 Quadratmetern an. Die Bruttogeschossfläche umfasst rund 324 Quadratmeter. Es befinden sich zwei Ruheräume und ein Aufenthaltsraum für die Sanitäter plus Büro und gesichertem Medikamentenraum in dem eingeschossigen Gebäude. Zudem erfülle das Gebäude mit einer entsprechenden Schleuse höchste Anforderungen an die Einsatzhygiene, berichtet die Stadtpressestelle. Kontaminierte Bekleidung kann sicher abgelegt werden, bevor der Dusch- und Toilettenbereich direkt betreten wird.