Oberhausen. In Oberhausen entstehen zwei neue Rettungswachen. Eine davon ist bald fertiggestellt. Sie befindet sich an der Schmachtendorfer Straße.

Ab Juli ist an der Grenze von Holten und Schmachtendorf rund um die Uhr ein Rettungswagen stationiert, der in Notfällen zu Einsatzorten im Stadtnorden ausrückt. Die neue Rettungswache dafür steht an der Schmachtendorfer Straße 24/26 und wird voraussichtlich Ende Mai fertiggestellt sein und im Juli in Betrieb genommen.

Die Baukosten für die Rettungswache „Nord“ liegen bei rund 1,4 Millionen Euro. Hintergrund des Neubaus: Bei den Einsätzen der Rettungstransportfahrzeuge (RTW) gilt ein Acht-Minuten-Richtwert, der möglichst eingehalten werden soll. Das gelingt mit Blick auf das gesamte Stadtgebiet aber nur, wenn zu den bisherigen Standorten – das sind die Feuer- und Rettungswache 1 an der Brücktorstraße und die Feuer- und Rettungswache 2 an der Dorstener Straße – neue Standorte im äußersten Stadtnorden und im äußersten Stadtsüden hinzukommen.

In der letzten Bauphase: die neue Feuerwache „Nord“ an der Schmachtendorfer Straße.
In der letzten Bauphase: die neue Feuerwache „Nord“ an der Schmachtendorfer Straße. © FFS | Gerd Wallhorn

Ein erster Schritt ist nun mit dem bald abgeschlossenen Neubau im Stadtnorden dafür getan: Die Wache „Nord“ liegt verkehrsgünstig ganz in der Nähe des Bahnhofs Holten. Künftig ist hier rund um die Uhr das Team eines Rettungstransportwagens (RTW) der Feuerwehr stationiert. Acht Minuten – das ist der vorgesehene Richtwert vom Beginn des Einsatzes mit dem Anruf bei der Leitstelle bis zum Eintreffen des Rettungstrupps am Einsatzort. Diese Vorgabe kann die Feuerwehr für das nördliche Oberhausener Stadtgebiet vom neuen Standort aus sehr gut leisten.

Vor der Entscheidung für den Standort an der Schmachtendorfer Straße hatte die Feuerwehr einen umfangreichen Testlauf gestartet und dabei auch einen Standort am Buchenweg ausprobiert. Es erwies sich aber, dass die nun gewählte Adresse am besten geeignet ist, um die Acht-Minuten-Frist bei den allermeisten Einsätzen im Stadtnorden wahren zu können. Vom Holtener Bahnhof aus konnte bei Testläufen die Hilfsfrist in 88,8 Prozent aller Fälle eingehalten werden, am Buchenweg waren es nur 64 Prozent aller Fälle.

Neubau auch in Alstaden

Um entsprechend das südliche Stadtgebiet zu bedienen, wird für den Stadtsüden von Oberhausen ebenfalls noch eine solche Wache neu gebaut: Diese Rettungswache Süd wird an der Straße Rehmer in Alstaden entstehen. Das Baugenehmigungsverfahren dafür sei bereits weit fortgeschritten, erklärt auf Anfrage die Stadtpressestelle. Sobald die Baugenehmigung vorliege, könne die Ausschreibung der notwendigen Arbeiten erfolgen.

Spatenstich im September 2020

Der erste Spatenstich für die neue Rettungswache „Nord“ fand im September 2020 an der Schmachtendorfer Straße statt.

Oberbürgermeister Daniel Schranz, Ordnungsdezernent Michael Jehn und der damalige Feuerwehrchef Gerd Auschrat starteten damals offiziell das Bauvorhaben an der bereits ausgehobenen Baugrube.

Der demographische Wandel spielt bei der zunehmenden Bedeutung der Acht-Minuten-Vorgabe durchaus eine wichtige Rolle: Die Menschen werden glücklicherweise immer älter, benötigen so aber auch in mehr Fällen als früher bei gesundheitlichen Notlagen möglichst sofortige Hilfe.

Umso wichtiger sind die beiden neuen Rettungsstandorte im Stadtnorden und im Stadtsüden, um allen Bürgerinnen und Bürgern in Oberhausen, egal wo genau sie wohnen, einen schnellen Einsatz innerhalb der vorgesehenen Acht-Minuten-Frist bieten zu können.