Oberhausen. Nach dem Anschlag auf das Linke Zentrum in Oberhausen hat die Polizei einen per Fotofahndung gesuchten Zeugen vernommen.
Nach dem Anschlag auf das Linke Zentrum an der Elsässer Straße in den frühen Morgenstunden des 5. Julis hat die Polizei einen Zeugen per Fotofahndung gesucht. Mittlerweile ist dieser Zeuge vernommen worden.
Bei der Explosion gegen 3.20 Uhr ist es zu erheblichen Sachschäden sowohl am Linken Zentrum als auch an umliegenden Geschäften gekommen. Am 7. Juli hatte das vorläufige Ermittlungsergebnis des Landeskriminalamtes NRW ergeben, dass eine „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“ (USBV) im Eingangsbereich des Büros der Partei „Die Linke“ von noch unbekannten Tätern platziert worden ist. Bei dieser Art der USBV handele es sich um einen Eigenbau, der mit einfachen Mitteln und ohne pyrotechnische Kenntnisse hergestellt werden könne.
Im Zuge der Ermittlungen konnte die Polizei Videoaufzeichnungen auswerten, auf denen ein potenzieller Zeuge zu sehen ist. Die Fahnder haben am 24. August einen entsprechenden Aufruf veröffentlicht mit der Bitte, dass sich der Gesuchte schnellstmöglich meldet. Das hat er unterdessen getan.
Mann hat sich selbstständig gemeldet
Die Polizei hat die Öffentlichkeitsfahndung nach dem mutmaßlichen Zeugen deshalb beendet. Der auf einer Videoaufzeichnung zu sehende Mann hat sich einen Tag nach der Veröffentlichung des Fahndungsfotos selbstständig bei der Polizei gemeldet und sei mittlerweile als Zeuge vernommen worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Über den Inhalt der Vernehmung teilten die Behörden am Freitag nichts mit, heißt es. Der Mann sei kein Tatverdächtiger, wurde nochmals betont.
Vertreter der Linken vermuten mit Blick auf die Explosion vom frühen Morgen des 5. Juli einen Anschlag rechtsgerichteter Kreise. Für die Ermittler ist die Vermutung eines politischen Motivs bisher weder bestätigt noch widerlegt.