Oberhausen. Unsere Leser haben ihre favorisierten Oberhausener Burger-Bräter gewählt. Zwei Läden stechen heraus. Doch wie schlagen sie sich im Praxistest?
Wo futtern die Oberhausener am liebsten ihre Burger? Neben den Riesenketten McDonalds und Burger King servieren in der Stadt auch Restaurants, Schnell-Imbisse und Bistros, was der Grill hergibt.
Unsere Redaktion hatte über Facebook nach den persönlichen Favoriten der Leserinnen und Leser gefragt. Und mit Abstand landeten zwei Läden an der Spitze: "Piwy’s Burger" von der Weierstraße 189 und "Burger Nerds" von der Duisburger Straße 125.
Ein Grund im geheimen Test genauer hinzuschauen: Die Burger haben wir selbstverständlich selbst bezahlt. Und das Urteil entspricht dem subjektiven Eindruck des Testers zum bestellten Burger - so wie es ein normaler Kunde auch machen würde.
Also: Auf die Buletten, fertig, los…
Die Lage
Piwy’s Burger: Der Imbiss liegt an der Gabelung Weierstraße, Weseler Straße/Holtener Straße und Hiesfelder Straße. Keine City-Lage, aber immerhin ist es eine viel befahrene Achse zwischen Nord und Süd. Es gibt Parkplätze - allerdings nicht im Überfluss. Dafür liefert Piwy’s auch auf Bestellung.
Burger Nerds: Ja, wo ist er denn? Zumindest von der Duisburger Straße aus gesehen, liegt der Laden etwas versteckt. Hinter einer Tankstelle, an der Gebäudekante zum Autohaus Bernds. Dafür gibt es Parkplätze satt. Und: Schilder weisen den Weg. Einen Lieferservice gibt es nicht.
Der Laden
Piwy’s Burger: Überschaubar groß - vielleicht vier, fünf Tische. Aber sauber und mit Möbeln aus Europaletten recht originell eingerichtet. Die Küche ist offen gestaltet. Man hört es brutzeln - sieht aber nichts, da ein Blech die Kundenblicke (und sicher auch Fettspritzer) abschirmt. Die Speisekarte hängt über dem Grill und ist in erfreulich großen Buchstaben geschrieben. Papier-Menükarten liegen im Laden aus.
Burger Nerds: Tische gibt es satt. Neben der Theke, auf der Empore und auch draußen am Hof. Der Burger-Bräter ist verspielt eingerichtet. Retro-Computerspiele daddeln auf Monitoren. Sessel stehen in der Ecke. Die Küche ist vom Verzehrraum abgetrennt. Wer auswählen will, schaut in die Papier-Speisekarten.
Der Service
Piwy’s Burger: Während unseres Tests ist der Imbiss nur mäßig besucht. Das Burgerfleisch landet frisch auf dem Grill und wird nicht auf Verdacht schon vorbereitet - so wie bei manchen Fast-Food-Ketten. Daher muss man logischerweise etwas Zeit einplanen. Die Zubereitungsdauer passt aber. Gut: Die Bedienung fragt von sich aus nach der gewünschten Zubereitung des Fleisches - ob medium oder gut durch. Alles in Ordnung!
Burger Nerds: Als wir testen, ist es auch hier an der Theke entspannt. Recht viele Servicekräfte befinden sich im Restaurant. Die Ansprache ist cool-freundlich. Wir wollen den Burger außer Haus mitnehmen. Uns wird zum Warten ein Sitzplatz angeboten. Die Bedienung singt "What shall we do with the drunken Sailor". Und der Burger kommt ziemlich flott in einer Papiertüte.
Der Burger
Piwy’s Burger: Die Königsdisziplin, denn was nützt das beste Drumherum, wenn der Burger einem Tränen in die Augen treibt? Wir bestellen einen großen Chili Burger für 11,40 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür gibt es aber 180 Gramm Rindfleisch.
Erster Eindruck: Eine ordentliche Portion. Das Fleisch ist saftig, die Zwiebeln sind gebraten und schmecken besonders gut. Dazu Salat, Tomate und Gurke. Der Cheddar-Käse sticht weniger heraus.
Chili-Sauce und kleine rote Schoten sorgen für Schärfe. Ja, es brennt an empfindlichen Lippen. Feuer speien muss man aber nicht - also: Alles ist gut abgestimmt! Der knusperige Bacon ist lecker, wirkt aber wie abgezählt. Eine Scheibe mehr davon könnte der Burger vertragen.
Falls der Hunger größer oder kleiner ausfällt: Der kleine Chili-Burger (90 Gramm) kostet 8,90 Euro. Der ganz große Burger (360 Gramm) verschlingt 18,90 Euro.
Burger Nerds: Wir schnappen uns hier den BBQ Burger. Der vergleichsweise günstige Preis: 8,90 Euro. Nach dem Test erzählt der Betreiber aber transparent, dass eine Preiserhöhung wegen gestiegener Betriebs- und Einkaufskosten hier erst noch ansteht. Auf Nachfrage versichert man uns, dass die Fleischgröße ebenfalls 180 Gramm beträgt. Der Blick auf den Burger zeigt: mindestens! Das Brötchen ist fluffig und etwas krosser.
Das Fleisch spielt klar die Hauptrolle und ist lecker gewürzt. Dazu gibt's Cheddarkäse und Zwiebeln. Eisbergsalat und Tomaten gehen im Geschmacksgewitter allerdings unter - und wirken eher wie versehentlich auf dem Burger gelandet. Es fließt reichlich rauchige BBQ-Soße. Der Speck ist klasse kross. Ein echter Hunger-Burger!
Die Beilagen
Piwy's Burger: Beilagen wie Süßkartoffel-Pommes (klein, 3,30 Euro) oder Zwiebelringe (klein, 3,90 Euro) muss man hinzu buchen. Außergewöhnlichste Kreation: Chili-Con-Carne-Pommes für 5,40 Euro (kleine Portion).
Burger Nerds: Okay, Pommes (klein, 3,20 Euro) oder Süßkartoffel-Pommes (klein, 3,90 Euro) sind wenig überraschend. Die eigenen Dipps sorgen allerdings für jubelnde Zungen-Gymnastik. Stichwort: Limetten-Knoblauch-Mayo (1 Euro). Vor dem Kuschel-Date aber bitte meiden!
Das Fazit
Piwy's Burger: Das Gesamtpaket stimmt! Schon die mittlere Burger-Variante sättigt bei einem normalen Hunger. Das Fleisch schmeckt frisch. Die Burger sind üppig belegt, ohne das weiche Brötchen zu überlasten. Die Gesamtkomposition zwischen Fleisch, Salat und Gemüse ist exzellent. Empfehlenswert!
Burger Nerds: Unsere getestete Variante zielt auf Freunde von großen Fleisch-Burgern - hungrig dürfte kaum einer nach Hause gehen. Geschmacklich geben sich die Nerds keine Blöße! Vor allem der Vor-Ort-Verzehr ist eine Überlegung wert. Auch die kross-fluffigen Brötchen haben berechtigt ihre Fans. Mega-Mampf!
Und ja: Vegane und vegetarische Burger bieten beide Lokale auch an. Die Kalorien haben wir beim Test übrigens nicht gezählt...