Oberhausen. Ein ungewöhnliches Projekt: Mustergräber zeigen auf dem Oberhausener Westfriedhof, wie dort ökologische Vielfalt gefördert werden kann.
Ein aktuelles Forschungsprojekt der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, gefördert vom Landschaftsverband Rheinland, belegt eindrücklich, dass Friedhöfe zu den artenreichsten Flächen gehören und eine unerwartet hohe Biodiversität aufweisen.
Die Gründe dafür liegen im Strukturreichtum der teilweise jahrhundertealten Friedhofs-Areale. Sie konservieren eine historische Kulturlandschaft und stellen so Lebensräume für seltene und längst ausgestorbene Pflanzenarten dar.
Zudem sorgen Friedhöfe in der Stadt für frische, saubere und kühle Luft. Auch können sie nach starken Regenfällen reichlich Wasser aufnehmen und dieses in Trockenzeiten langsam wieder an die Umgebung abgeben. Ein weiterer der vielen Bausteine für eine intakte Ökologie auf Friedhöfen sind naturnah bepflanzte Gräber. Diese können zum Beispiel für Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge eine wichtige Rolle spielen.
Auf der Hauptachse des Westfriedhofs
Um Friedhofs-Optik und -Ordnung mit einer möglichst großen Natur- und Pflanzenvielfalt zu verbinden, haben nun die beiden Oberhausener Friedhofsgärtnereien Herrig und Brüggemann mit der Biologischen Station auf dem Westfriedhof in Lirich naturnahe Mustergräber eingerichtet. Diese befinden sich auf der Hauptachse des Friedhofes in der Nähe der Trauerhalle und können dort angesehen werden.
Bei Interesse an einem ökologisch gestalteten Grab beraten die Biologische Station und die Friedhofsgärtnereien gerne. Kontakt: Corinne Buch, Biologische Station Westliches Ruhrgebiet, Ripshorster Str. 306; Tel. 0208/46 86 090; E-Mail: corinne.buch@bswr.de