Oberhausen. Ein neues Freibad für Oberhausen? Jetzt hat die Politik darüber diskutiert. Der Antrag der Linken wird wohl in der Versenkung verschwinden.
Die Linkspartei hat ein neues Freibad für Oberhausen vorgeschlagen, doch zu einer schnellen Verwirklichung eines solchen Vorhabens wird es nicht kommen. Das ist jetzt bei der Beratung im Sportausschuss deutlich geworden.
Werner Nakot meldete für die CDU weiteren Beratungsbedarf an. Stefanie Opitz (Grüne) lehnte den Vorschlag klipp und klar ab, ebenso SPD-Sprecher Dietmar Look und Wolfgang Kempkes für die AfD. Es darf also damit gerechnet werden, dass mit dem Beginn des Herbstes und kühleren Temperaturen das gesamte Thema erst einmal in der Versenkung verschwindet, bis dann ab Frühsommer von den Linken wohl ein neuer Freibad-Notstand diagnostiziert wird.
Die Linken hatten ihren sommerlichen Antrag mit dem akuten Mangel an Freibad-Kapazitäten in Oberhausen begründet. Selbst nach der Sanierung des Freibads im Revierpark Vonderort stehe in Oberhausen nicht genug Freibadwasserfläche zur Verfügung. Freibäder böten grade bei hohen Temperaturen die Möglichkeit zur Erholung und Freizeitgestaltung vor allem für Familien, Jugendliche und Kinder. Freibäder seien soziale Orte und wichtiger Teil der Stadtkultur. Vor allem Familien mit niedrigem oder ohne Einkommen, die sich keinen Urlaub leisten könnten, benötigten ein weiteres Freibad zu erschwinglichen Eintrittspreisen für jeden Geldbeutel.
Lebensgefährliches Schwimmen im Kanal
Seit der Schließung des Freibades Alsbachtal werde in Oberhausen zudem der Rhein-Herne-Kanal verstärkt zum Schwimmen genutzt. Dieses Badevergnügen sei mit lebensbedrohlichen Gefahren verbunden. Deshalb sei ein neues Freibad mit einer Wasserfläche von mindestens 700 Quadratmetern dringend nötig.
Stefanie Opitz (Grüne) sagte mit Blick auf den Vorschlag der Linken: „Das ist mit der heißen Nadel gestrickt.“ Der Antrag sei viel zu ungenau und verworren, die Zielgruppe eines solchen neuen Freibades bleibe unklar; erst solle es nun einmal darum gehen, die bestehenden Probleme in diesem Bereich schnell zu lösen, also zum Beispiel das Hallenbad Sterkrade zu sanieren, um hier wieder Schwimmen und Schwimmunterricht möglich zu machen. Zudem verursache ein neues Freibad noch mehr Energieverbrauch und noch mehr Flächenversiegelung – was vor dem Hintergrund des Klimawandels und der derzeitigen geopolitischen Weltlage tunlichst zu vermeiden sei.
Ähnlich ablehnend äußerten sich SPD und AfD. Wolfgang Kempkes (AfD) sprach mit Blick auf das Freibad-Projekt der Linken von einem populistischen Antrag. Ein solches Vorhaben könne man nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln.