Oberhausen. Die Stadt Oberhausen spart künftig acht Prozent des gesamten städtischen Energieverbrauchs. Hintergrund ist ein 2020 vorgestelltes Projekt.
Noch stehen einige Malerarbeiten an, doch in wenigen Tagen können die Kinder der Froschenteich-Grundschule in Oberhausen ins rundum frisch sanierte Schwimmbad springen. Nicht nur Lehrkräfte und Schülerschaft dürfte das freuen, auch die Stadt zeigt sich stolz und zufrieden: Denn durch die energetische Sanierung spart die Stadt Kosten und CO2-Emissionen ein.
Das Becken der Schule am Froschenteich ist eines von sieben Lehrschwimmbecken der Stadt, die von Schulen, Vereinen und Schwimmschulen genutzt werden. Alle sieben werden modernisiert – sowohl die Becken als auch die Gebäude. Das Bad am Froschenteich ist das erste, das (fast) fertig ist. Ende August und Mitte September 2022 sollen auch die Bäder der Schiller- und Ruhrschule den Betrieb aufnehmen können. Darüber informiert die Stadt in einer aktuellen Mitteilung.
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Die Einsparung ist enorm: Durch die Sanierung der Lehrschwimmbecken reduziert sich der gesamte Energieverbrauch der Stadt Oberhausen um rund acht Prozent – also nicht bei den Schwimmbecken allein. Für die Becken selbst verbraucht die Stadt künftig 70 Prozent weniger Energie als bisher. So erklärt es Thomas Pflugbeil von den städtischen Servicebetrieben Oberhausen (SBO). Somit senkt Oberhausen auch die Abhängigkeit von Gas, aus dem ein Großteil dieser eingesparten Energie gewonnen wird. Und: „Der Eigenanteil der Stadt an der technischen Investition amortisiert sich schon nach sehr kurzer Zeit.“
In Zahlen: Insgesamt fließen 15,6 Millionen Euro in die Sanierungen. Mehr als die Hälfte bekommt die Stadt an Fördermitteln: 8,1 Millionen Euro für das bereits 2020 vorgestellte Projekt „Disko“ – ein griffiges Kurzwort für den umständlich langen Projekttitel „Digitalisierung als Schlüssel zum Klimaschutz – intelligentes Energiemanagement von Lehrschwimmbecken – Das Oberhausener Modell“. 900.000 Euro gibt die Stadt als Eigenanteil für dieses Projekt hinzu – plus 1,8 Millionen Euro für neue Trinkwasseranlagen und Gebäudedämmungen, plus 4,8 Millionen Euro für den Austausch veralteter Becken, Fliesen- und Malerarbeiten. Nach Berechnungen externer Ingenieurbüros spart die Stadt nach Abschluss aller Sanierungen rund 300.000 Euro im Jahr an Energiekosten für die Lehrschwimmbecken. Zudem werden pro Jahr rund 1200 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen.
Vier Schulen müssen noch etwas warten
Die Arbeiten am Schwimmbecken der Schule am Froschenteich sind so gut wie abgeschlossen. In einigen Wochen folgen die Schiller- und die Ruhrschule, die ihre Schwimmbecken ebenfalls noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen können.
Die übrigen vier Schulen müssen sich noch etwas gedulden: An der Schule an der Oranienstraße, der Alsfeld- und Erich-Kästner-Schule sowie dem Heinrich-Heine-Gymnasium haben mittlerweile die Entkernungsarbeiten der alten Schwimmbecken begonnen. Die neuen Anlagen sollen im Frühjahr 2023 den Betrieb aufnehmen – wenn nichts dazwischen kommt wie etwa Materialengpässe.
Rund elf Monate hat die Sanierung des Lehrschwimmbeckens der Schule am Froschenteich gedauert. Unter anderem wurden die Heizungs-, Lüftungs- und die Pumptechnik erneuert, außerdem eine solarthermische Anlage errichtet. Das Ergebnis schauten sich jüngst auch Oberbürgermeister Daniel Schranz, Immobilien-Beigeordneter Michael Jehn, Schul- und Sportdezernent Jürgen Schmidt und Umweltamtsleiter Markus Werntgen-Orman an.
„Moderne Lehrschwimmbecken für Oberhausener Schülerinnen und Schüler, weniger CO2-Ausstoß und deutlich geringerer Energieverbrauch: Die Sanierung der Lehrschwimmbecken ist eine Investition, die sich gleich dreifach richtig lohnt“, freut sich Oberbürgermeister Daniel Schranz stellvertretend für die gesamte Stadtspitze.