Duisburg. Wegen Mordversuchs stehen vier Männer vor dem Landgericht. Am 9. Januar 2022 sollen sie in Oberhausen einen 29-Jährigen schwer verletzt haben.
Worum es bei einem Streit ging, der sich in der Nacht zum 9. Januar 2022 auf einem Parkplatz am Sterkrader Tor zwischen einem 26-jährigen Essener und einem Gelsenkirchener (29) entzündete, ist bislang unklar. Am Ende sollen vier Männer auf den 29-Jährigen eingeschlagen, getreten und ihn mit einem Messer lebensgefährlich schwer verletzt haben. Nun stehen sie vor dem Landgericht Duisburg.
Die Anklage lautet auf versuchten Mord. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Geschädigte nicht mit einem lebensbedrohlichen Angriff rechnen musste. Auch nicht, als gegen 2 Uhr drei weitere Personen auftauchten. Der 26-jährige Essener soll sie unmittelbar nach einem Wortgefecht mit dem Gelsenkirchener telefonisch herbei gerufen haben.
Durch offenes Seitenfenster geschlagen und gestochen
Die Angeklagten sollen durch das offene Fenster der Fahrertür auf den Geschädigten mit Fäusten und dem Messer eingewirkt haben. Eine Flucht mit dem Auto soll dem 29-Jährigen unmöglich gemacht worden sein, indem die eintreffende Verstärkung ihr Auto so platzierte, dass dem Gelsenkirchener der Weg blockiert wurde. Der Gelsenkirchener soll in dem engen Auto kaum eine Möglichkeit zur Gegenwehr gehabt haben.
Im Verlauf des weiteren Geschehens sollen die Angeklagten den Geschädigten abgeschnallt und aus seinem Auto gezogen haben. Sie sollen ihn zu Boden gebracht und weiter auf ihn eingeschlagen haben. Dem Gelsenkirchener sollen Tritte gegen den Kopf versetzt worden sein. Ein Messerstich traf seine Lunge. Der linke Lungenflügel kollabierte.
Zeugen riefen die Polizei
Unbeteiligte Zeugen, die auf das Geschehen auf dem Parkplatz aufmerksam wurden, verständigten die Polizei. „Die Polizei kommt“, soll irgendjemand laut gerufen haben. Als dieser Ruf zu hören war, sollen die Angeklagten in Windeseile das Weite gesucht haben.
Bislang kam der Prozess wegen Verspätung eines Anwalts kaum über die Verlesung der Anklageschrift hinaus. Die vier Angeklagten, von denen drei in Untersuchungshaft sitzen, werden durch insgesamt 12 Rechtsanwälte verteidigt. Für den Prozess sind bis Ende Oktober zahlreiche weitere Termine geplant.