Oberhausen. An den Schulen hat der Unterricht begonnen – es ist ein ganz besonderer Schulstart nach stressigen Jahren der Pandemie und der Kontaktregeln.
Am Mittwoch hat die Schule begonnen. Der Auftakt zum Schuljahr 2022/23 ist ein ganz besonderer, denn: Nach der langen Zeit der Corona-Pandemie soll dieses neue Schuljahr möglichst „normal“ verlaufen, ohne Atemschutzmasken und mulmiges Gefühl bei Menschenansammlungen auf Schulfluren. Dieser Wunsch ist an allen Oberhausener Schulstandorten zu hören, und das bestätigt auch Schulleiterin Sabrina Thomas von der Robert-Koch-Grundschule in Osterfeld-Heide: „Wir alle hoffen auf ein Schuljahr ohne zeitaufwändige Testungen in der Schule, ohne Maskenpflicht und mit möglichst lückenlosem Präsenzunterricht.“
418 Schülerinnen und Schüler werden die nun vollständig vierzügige Robert-Koch-Schule in diesem Schuljahr besuchen; dazu zählen auch 104 i-Dötzchen, die am Donnerstag, 11. August, erstmals die Schule kennenlernen werden. Für sie haben die älteren Jahrgänge eine Begrüßungsfeier vorbereitet, die in zwei Durchgängen um 9 und um 11 Uhr auf dem Schulhof an der Erikastraße startet. Endlich können auch wieder die Familien mit beliebig vielen Personen dabei sein; es gibt keine Zugangsbeschränkungen und es darf ohne Maskenpflicht gemeinsam der Schulstart gefeiert werden.
NRW-Aktionsprogramm unterstützt personelle Ausstattung
Darauf freuen sich auch Sabrina Thomas und ihr Team: 19 Lehrkräfte zählen dazu, dazu sechs Vertretungskräfte, drei so genannte „AnC“-Kräfte aus dem NRW-Aktionsprogramm „Ankommen und Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“, zwei sozialpädagogische Fachkräfte und eine Lehrkraft, die sich mit einem bestimmten Stundenkontingent um die Unterstützung der ukrainischen Kinder kümmert. Mit diesem Team kann das Unterrichtsprogramm gut bewältigt werden. Zum Glück konnten noch im Mai zwei junge, ausgebildete Grundschul-Lehrkräfte neu eingestellt werden; sonst hätte es möglicherweise personelle Probleme gegeben. Das ist nun nicht der Fall.
„Die Kinder brauchen jetzt ein möglichst normal verlaufendes Schuljahr", unterstreicht Sabrina Thomas. Die Rückstände in bestimmten Unterrichtsstoffen, aber auch im Sozialverhalten und bei der Bewegung seien bei einigen von ihnen leider enorm. Die durch die Pandemie und die Kontaktbeschränkungen bedingte Isolation mancher Kinder hat deutliche Spuren in der Motorik, im Kontaktverhalten und in der Fähigkeit zu gemeinsamem Lernen hinterlassen. Das müsse nun dringend aufgearbeitet werden – durch regulären Präsenzunterricht und die damit verbundene Chance individueller Förderung. Dabei helfen insbesondere auch die besagten drei AnC-Kräfte im Pädagogenteam.
Unterschiedliche digitale Voraussetzungen in den Familien
In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt: Beim digitalen Unterricht seien die Voraussetzungen in den Familien, die Ausstattung mit Endgeräten und digitalen Fähigkeiten, sehr unterschiedlich. Gerade für Mädchen und Jungen aus eher computerfernen Familien sei es nun enorm wichtig, wieder in den Präsenzunterricht gehen zu können.
An der Robert-Koch-Schule hoffen Lehrer und Kinder unterdessen auch darauf, dass möglichst schnell die versprochenen interaktiven Tafeln in den Klassenräumen ankommen. Diese dringend benötigte Ausstattung fehlt derzeit noch. Schulleiterin Sabrina Thomas dringt darauf, dass das Problem zügig gelöst wird.
Am Donnerstag erklingt nun für die i-Dötzchen das Schullied auf dem Schulhof. Zudem gibt es zum Beispiel kleine Sketche und ein englisches Lied. Auch die Tanz AG der Offenen Ganztagsschule (OGS), die an der Erikastraße von der Caritas getragen wird, zeigt dann ihr Können: natürlich ebenfalls maskenlos und mit guter Hoffnung fürs neue Schuljahr.