Oberhausen. Die 92-jährige Oberhausenerin Sigrid Fischer-Woynack hat ihre leidvollen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg aufgeschrieben – in einem Buch.

Die 92-jährige Oberhausenerin Sigrid Fischer-Woynack hat in ihrem Leben bereits einige Bücher geschrieben, aber nun präsentiert sie ihr neuestes Werk: Ihr 124-Seiten-Buch „Wir waren jung und es war Krieg“ enthält ihre Lebensgeschichte und ist nun veröffentlicht worden. Interessierte Bürger können das Buch nun in der Karl-Maria-Laufen-Buchhandlung, Schwartzstraße 54, 46045 Oberhausen, für 16 Euro kaufen.

„Jedes Wort ist wahr, ich habe nichts weggelassen oder hinzugedichtet“, versicherte die 92-jährige Oberhausenerin bereits bei der Vorstellung ihres Manuskriptes im Januar 2022. „Dabei war ich oft fix und fertig, als ich über bestimmte Erlebnisse geschrieben habe.“ Die gebürtige Duisburgerin hatte sich im Januar 1941 für die Kinderlandverschickung (KLV) gemeldet, bei der damals Schulkinder sowie Mütter mit Kleinkindern aus den vom Luftkrieg bedrohten deutschen Städten in weniger gefährdete Gebiete untergebracht wurden.

Im baden-württembergischen Biberach erlebte sie kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen Luftangriff (12. April 1945), bei dem 57 Menschen umkamen. „Es war schrecklich. Wir waren geschockt und verzweifelt.“ Gesprochen wurde über die Ereignisse jedoch lange Zeit nicht. „Es ist schwer, Worte dafür zu finden. Und nach dem Krieg wollten wir alles, nur nicht über die Vergangenheit reden.“

Nun sind viele ihrer Erlebnisse auch in ihrer ersten Heimatstadt Duisburg mit all den Zerstörungen in ihrem Buch nachzulesen. Ihr Elternhaus war am 14. Oktober 1944 in Duisburg-Beeck bombardiert und zerstört worden.