Oberhausen/Bottrop. Nach neuerlichen Verwüstungen auf dem Kreuzweg der Halde Haniel sollen die Bilderstöcke künftig besser gegen Vandalismus geschützt werden.
Zum wiederholten Mal sind jetzt Stationen des Kreuzwegs auf der Halde Haniel an der Stadtgrenze von Oberhausen und Bottrop zerstört oder entwendet worden.
Der Oberhausener Tobias Szczepanski hatte kurz vor dem Wochenende Alarm geschlagen. Bei einem seiner regelmäßigen Haldenspaziergänge war ihm der neuerliche Vandalismus aufgefallen.
Zum Wochenauftakt hat das Stadtdekanat Oberhausen darauf nun offiziell reagiert und seine Bestürzung über den dreisten Vandalismus bekundet: Neben der mutwilligen Zerstörung an zwei Bilderstöcken seien auch die Kupferstiche der zweiten und dritten Station dreisten Dieben zum Opfer gefallen.
Thomas Gäng: „Wir sind betroffen, traurig und sehr verärgert“
„Wir sind betroffen, traurig und sehr verärgert, dass es augenscheinlich Menschen gibt, die keinerlei Respekt vor religiösen Symbolen und den Gefühlen gläubiger Menschen haben“, zeigt sich der Oberhausener Katholikenratsvorsitzende Thomas Gäng sichtlich schockiert. „Für viele Gläubige ist der Kreuzweg auf der Halde – nicht nur bei der traditionellen Karfreitagsprozession mit Ruhrbischof Overbeck – ein wichtiger Ort, um Gott nahe zu sein“, so Gäng weiter, der ergänzt: „Wir sind dem Vorsitzenden der Evangelischen Arbeitnehmer Bewegung in Schmachtendorf, Tobias Szczepanski, sehr dankbar, dass er uns in ökumenischer Verbundenheit über die Schäden schnell informiert hat.“
Der Verein „Karfreitagskreuzweg auf der Halde e.V.“ sei bereits dabei, die entstandenen Schäden zu beheben und wolle prüfen, wie die Bilderstöcke künftig besser gegen Vandalismus geschützt werden können.
In Kupfer geätzte künstlerische Zeichnungen
Das Stadtdekanat unterstreicht den hohen Stellenwert des Halden-Kreuzwegs: Er erinnere in markanter Weise an die Leidensgeschichte Jesu und an den besonderen Stellenwert der Bergmannstradition im Ruhrgebiet. Die 15 Stationen bestehen jeweils aus einem Förderturmmodell mit Kupferplatte und einem Arbeitsgerät aus dem Bergbau. Die Darstellungen sind in Kupfer geätzte Zeichnungen aus der Feder von Tisa von der Schulenburg aus dem Ursulinenkloster in Dorsten.
Die Zeichnungen sind von Bergleuten im Ruhestand in Kupfertafeln geätzt worden. Auszubildende des ehemaligen Bergwerks Prosper-Haniel haben sie in das stilisierte Doppelbockgerüst der benachbarten Schachtanlage Franz Haniel eingearbeitet. Den Abschluss des Weges bildet ein großes Kreuz aus Spurlatten auf dem Haldenplateau.